Empfehlung vor dem Fest (20): Friedrich Ani über Franz Dobler, „den besten Dichter meiner Generation“, und dessen Buch „Ich will doch immer nur kriegen, was ich haben will“

Im Advent kommen Gäste zu Wort! Persönlichkeiten, die der Buchwelt eng verbunden sind, präsentieren jeweils einen Titel, der ihnen besonders am Herzen liegt. Tag für Tag exklusiv auf dem Bücheratlas – bis kurz vorm Tannenbaum.

Friedrich Ani, 1959 in Kochel am See geboren, ist bekannt geworden mit seinen Romanen um den Ermittler Tabor Süden. Ani schreibt Prosa für Jugendliche und Erwachsene, zudem Lyrik und Bühnenstücke. Zahlreiche Drehbücher stammen aus seiner Feder, darunter einige „Tatort“-Folgen. Auch Hörspiele hat er veröffentlicht. Besonders häufig ist er für seine Kriminalromane ausgezeichnet worden, zuletzt mit dem Sonderpreis der Crime Cologne. Foto: Tibor Bozi / Suhrkamp Verlag.

Seine Gedichte klingen, als wäre es die einfachste Sache der Welt, Gedichte zu schreiben. Er veröffentlichte so genannte Westerngedichte, und die Verseschmiede der Republik rümpften die Nase, weil Leute wie Jesse James oder die Daltons in ernsthafter Lyrik einfach nichts zu suchen hätten. Als profunder Kenner amerikanischer Folk-, Blues- und Rockmusik weiß er, wie Rhythmus funktioniert und wie man damit die Sprache in Schwung bringt, speziell die deutsche, die sich gern mal schwertut mit dem Swing.

Für mich ist Franz Dobler der beste Dichter meiner Generation, und das würde ich auch sagen, wenn wir nicht befreundet wären und gelegentlich – in Zukunft hoffentlich öfter – gemeinsam auftreten. Jetzt hat Dobler eine Art Sampler veröffentlicht, Gedichte aus früheren Jahren und Aktuelles, garniert mit rauen, kantigen, eindringlichen Schwarzweiß-Fotos von Juliane Liebert.

Friedrich Ani

Franz Dobler: „Ich will doch immer nur kriegen, was ich haben will“, Gedichte 1991-2020, Starfruit Publications, Fürth 2020, 288 Seiten, 25 Euro.


Eine Besprechung von All die unbewohnten Zimmer findet sich auf diesem Blog HIER und zu „Der Narr und seine Maschine“ HIER . Weitere Beiträge über Friedrich Ani auf dem Bücheratlas lassen sich leicht auffinden, wenn man den Namen in die Suchleiste eingibt.

  • Was bisher geschah

    Die 1. Empfehlung: Rafik Schami über „Fahrplanmäßiger Aufenthalt“ von Franz Hohler – HIER .

    Die 2. Empfehlung: Antje Deistler über „Nach vorn, nach Süden“ von Sarah Jäger – HIER .

    Die 3. Empfehlung: Mark Benecke über „The complete MAUS“ von Art Spiegelman – HIER .

    Die 4. Empfehlung: Nina George über „Ich bin Circe“ von Madeline Miller, „Ein Gentleman in Moskau“ von Amor Towles, „Der Wal und das Ende der Welt“ von John Ironmonger, „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens und „Offene See“ von Benjamin Myers – HIER .

    Die 5. Empfehlung: Klaus Bittner über „Die Schlange im Wolfspelz“ von Michael Maar – HIER .

    Die 6. Empfehlung: Monika Helfer über „Rohstoff“ von Jörg Fauser – HIER .

    Die 7. Empfehlung: Horst Eckert über „Late Show“ von Michael Connelly – HIER .

    Die 8. Empfehlung: Werner Köhler über „Beatlebone“ von Kevin Barry – HIER .

    Die 9. Empfehlung: Marie Claire Lukas über das Magazin „Spring # 17 – Gespenster“ und „Accidentally Wes Anderson“ von Wally Koval – HIER  .

    Die 10. Empfehlung: Bettina Fischer über „Die Dame mit der bemalten Hand“  von Christine Wunnicke – HIER .

    Die 11. Empfehlung: Cay Rademacher über „Das Rätsel von Zimmer 622“ von Joel Dicker – HIER

    Die 12. Empfehlung (I): Ingrid Noll über „Abschiedsfarben“ von Bernhard Schlink – HIER  .

    Noch eine 12. Empfehlung (II): Mike Altwicker über „Verdächtige Geliebte“ von Keigo Higashino – HIER.

    Die 13. Empfehlung: T. Coraghessan Boyle über „Der Tod in ihren Händen“ von Ottessa Moshfegh – HIER .

    Die 14. Empfehlung: Ursula Gräfe über „Paul Celan und der chinesische Engel“ von Yoko Tawada – HIER .

    Die 15. Empfehlung: Kristof Magnusson über „Vogelpark von Tobias Schwartz – HIER .

    Die 16. Empfehlung: Agnieszka Lessmann über „Die essbare Frau“ von Margaret Atwood, „Rabenschwarze Intelligenz“ von Josef H. Reichholf, „Das Buch der Dörfer“ von Hans Thill und „Ein morsches Licht“ von Anke Glasmacher – HIER .

    Die 17. Empfehlung: Anne Burgmer über „Die Optimisten“ von Rebecca Makkai – HIER .

    Die 18. Empfehlung: Gudrun Fähndrich über „Spiegel und Licht“ von Hilary Mantel – HIER .

    Die 19. Empfehlung (I): Frank Olbert über „Fluchtzustand“ von Agnieszka Lessmann und „Der Garten der verlorenen Seelen“ von Nadifa Mohamed – HIER .

    Noch eine 19. Empfehlung (II): Romy Hausmann über „Hitze“ von Victor Jestin – HIER .

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