Am Anfang war die Wunderkammer. Mit ihr fing an, was sich heute Museum nennt. Allerdings mit einem Unterschied: „In der Wunderkammer fand alles, aber wirklich alles seinen Platz“ schreibt Antonio Paolucci in einem neuen Prachtband des Taschen-Verlags. „Alles“ ist womöglich ein zu großes Wort. Aber sehr vieles fand Eingang, was den Menschen der Renaissance und … Haarmenschen, Nautiluspokale und tragbare Apotheken – Am Anfang des Museums war die Wunderkammer weiterlesen
Monat: Juni 2020
Starke Initiative, tolle Texte: Autorinnen und Autoren schreiben in Einfacher Sprache
Das Leichte ist alles andere als leicht. Schon klar. Trotzdem haben sich 13 Autorinnen und Autoren in den vergangenen vier Jahren auf Einladung des Literaturhaus Frankfurt am Main darauf eingelassen, Geschichten in Einfacher Sprache zu schreiben. „Über 20 Millionen Menschen in Deutschland können nicht gut lesen.“ sagt Heike Hückstädt, der Leiter des Frankfurter Literaturhauses. Und: … Starke Initiative, tolle Texte: Autorinnen und Autoren schreiben in Einfacher Sprache weiterlesen
„Das verstößt gegen alle Regeln“ – Bachmann-Jury im Dauer-Clinch (und dann noch die letzten ersten Sätze)
Das Erstaunliche an der Jury des diesjährigen Bachmannpreises ist, dass sie zuverlässig mindestens einmal pro Tag aus dem Ruder läuft. Diesmal waren es wieder der Jury-Neuzugang Philipp Tingler und Jury-Veteran Hubert Winkels, die sich ein Wortgefecht lieferten, das allerdings, weil beide zugleich sprachen, nur partiell zu verstehen war. Auslöser war diesmal, dass Tingler sich zunächst … „Das verstößt gegen alle Regeln“ – Bachmann-Jury im Dauer-Clinch (und dann noch die letzten ersten Sätze) weiterlesen
Noch mehr erste Sätze beim Bachmann-Wettbewerb – und dann Helga Schuberts später Triumph
Auch der zweite Tag des Bachmannwettbewerbs in Klagenfurt, der aus Virus-Gründen online abgehalten wird, bot beste Unterhaltung. Abermals ist eine historische Besonderheit zu vermelden. War es gestern die Tatsache, dass erstmals eine maschinell erstellte Textpassage – Passage wohlgemerkt, kein kompletter Text – zum Vortrag kam, so war es diesmal der Auftritt von Helga Schubert. Die … Noch mehr erste Sätze beim Bachmann-Wettbewerb – und dann Helga Schuberts später Triumph weiterlesen
Erste Sätze beim Bachmann-Wettbewerb: Verletzte Frauen, Melancholie, Ovid und die KI als Co-Autor
Am ersten Tag des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs in Klagefurt, der wegen der Pandemie als virtuelle Veranstaltung stattfindet, gab es erstaunliche wenige technische Pannen. Allerdings wurde der Jury erst im Laufe der Zeit klar, dass es keinen Sinn macht, gleichzeitig zu reden. Das stresste nicht nur die Beteiligten, sondern auch die Zuschauer. Einen historischen Moment gab es auch. … Erste Sätze beim Bachmann-Wettbewerb: Verletzte Frauen, Melancholie, Ovid und die KI als Co-Autor weiterlesen
Schwarz fängt mit einem großen S an – Sharon Dodua Otoos Rede zu Beginn des Bachmann-Wettbewerbs
Der Bachmann-Wettbewerb zu Klagenfurt ist eine Traditionsmarke. In diesen Tagen findet er zum 44. Mal statt. Aber selbstverständlich ganz anders als bislang. Denn neuerdings – vor Ort am Wörthersee sagt man: „heuer“ – wohnt dem Literaturbetrieb ganz allgemein das Digitale inne. So treffen sich Autorinnen und Autoren sowie Jurorinnen und Juroren nicht im ORF-Studio, sondern … Schwarz fängt mit einem großen S an – Sharon Dodua Otoos Rede zu Beginn des Bachmann-Wettbewerbs weiterlesen
Martin Meyers Turbo-Prosa zur Pandemie: „Corona“ – eine Erzählung
Das ist fix gegangen. Noch ist das Virus unter uns, da gibt es schon eine Erzählung zur Lage. Die Titelfindung war einfach: „Corona“. Bedenkt man den Vorlauf, den ein solches Buch benötigt, ehe es vom Schreibtisch des Autors zum Käufer an die Ladenkasse gelangt, darf man hier von Turbo-Prosa sprechen. Martin Meyer, einst Feuilletonchef der … Martin Meyers Turbo-Prosa zur Pandemie: „Corona“ – eine Erzählung weiterlesen
Asta Nielsen als Vorbild für die „Neue Frau“ – Barbara Beuys stellt ihre Biografie im virtuellen Literaturhaus Köln vor
Barbara Beuys hat schon über 20 Bücher veröffentlicht, Nicht wenige davon handeln von selbstbewussten Frauen. Das ist – versteht sich – kein Zufall. „Bücher über große Männer gibt es genug“, sagte sie am Montag im „Literaturhaus Köln virtuell“, das bei diesem Netz-Auftritt abermals mit der Kölner Volkshochschule kooperierte. Sie wolle zeigen, sagte die in Köln … Asta Nielsen als Vorbild für die „Neue Frau“ – Barbara Beuys stellt ihre Biografie im virtuellen Literaturhaus Köln vor weiterlesen
15 ausgewählte Kriminalromane – Die Longlist zum „Crime Cologne Award 2020“ liegt vor
Die Longlist zum „Crime Cologne Award 2020“ steht fest. Wer sich einen Überblick verschaffen will über herausragende Kriminalromane der jüngsten Zeit, ist mit so einer Jury-Vorentscheidung sehr gut bedient. Die Shortlist soll im Sommer bekanntgegeben werden. Die Entscheidung über die Siegerin oder den Sieger fällt dann im September. Hier erst einmal die 15 Titel der … 15 ausgewählte Kriminalromane – Die Longlist zum „Crime Cologne Award 2020“ liegt vor weiterlesen
Hausbesuch bei Rolf Dieter Brinkmann: Ulrike Pfeiffers Fotografien aus dem Jahre 1969
Rolf Dieter Brinkmann (1940-1975) hatte nicht viel Freude an seiner Umwelt. Jedenfalls gilt dieser Befund, wenn man sich seinen Werken anvertraut, seinen Briefen, seinen Reden – und auch dem, was an Zeugnissen von Weggenossen über ihn überliefert ist. Ein bemerkenswerter Autor, das steht außer Frage, war er gewiss. Vielleicht war er es gerade deshalb, weil […]
Manifest einer selbstbewussten Frau: Elizabeth Gilberts rasanter New-York-Roman „City of Girls“
Sommer 1940. In Europa hat der Westfeldzug begonnen, London duckt sich unter den ersten Bombenangriffen der deutschen Luftwaffe. Vivian Morris bekommt von all dem nichts mit. Europa ist weit weg, und die amerikanische Provinznudel hört den „Puls der Geschichte“ ohnehin nicht einmal dann, „wenn er mir direkt in den verdammten Ohren pocht“. Sie ist gerade … Manifest einer selbstbewussten Frau: Elizabeth Gilberts rasanter New-York-Roman „City of Girls“ weiterlesen
Das Publikum ist wieder da: Anna Katharina Hahn mit ihrem Roman „Aus und davon“ im Kölner Literaturhaus
„Endlich“, sagt die Dame, die ihr Fahrrad am Dienstagabend vor dem Kölner Literaturhaus verschließt. „Drei Monate Karenz ist eine lange Zeit für jemanden, dem das hier wie ein zweites Wohnzimmer ist.“ Dann schreitet sie frohgemut und maskiert voran zur ersten Lesung im Literaturhaus nach langer Pandemie-Pause. „Ich bin so froh“ sagt auch Literaturhaus-Leiterin Bettina Fischer … Das Publikum ist wieder da: Anna Katharina Hahn mit ihrem Roman „Aus und davon“ im Kölner Literaturhaus weiterlesen
Juli Zeh und Kathrin Röggla – die Kölner Auftritte der Autorinnen in zwei Bänden der Buchhandlung Klaus Bittner
Juli Zehs Worte bei der Verleihung des Heinrich-Böll-Preises im November 2019 wirken heute so frisch und richtig wie ehedem. Ihre Dankesrede war ein kritisches Loblied auf die Demokratie und eine entschiedene Kritik an deren Verächtern – nicht zuletzt an den Verächtern „der“ politischen Repräsentanten. „Es ist höchste Zeit, den demokratischen Selbsthass zu beenden und zu … Juli Zeh und Kathrin Röggla – die Kölner Auftritte der Autorinnen in zwei Bänden der Buchhandlung Klaus Bittner weiterlesen
Literaturland NRW (5): Ferdinand Freiligrath ist schockiert, als er aus der Postkutsche auf den Rolandsbogen blickt
Es ist ein kalter Januartag im Jahre 1840, an dem Ferdinand Freiligrath (1810-1876) in der Postkutsche unterwegs von Köln nach Unkel ist. In der großen Stadt hatte er zu tun gehabt. Nun geht es heim ins Weindorf, wo er im kurkölnischen Palais zur Miete wohnt. Doch dann das: Als sich der Passagier auf Höhe der … Literaturland NRW (5): Ferdinand Freiligrath ist schockiert, als er aus der Postkutsche auf den Rolandsbogen blickt weiterlesen
Rauschgift für Reykjavik: „Das Netz“ ist der spannende Auftakt einer Thriller-Trilogie von Lilja Sigurdardottir
Schlimmer geht's kaum noch: Ehe kaputt, Kind weg, Ebbe in der Kasse. Schließlich sieht Sonja nur noch einen Ausweg: Die junge Frau beginnt, als Drogenkurier zu arbeiten, und trickst den isländischen Zoll mehr als einmal aus. Kiloweise schafft sie Kokain ins Land, mal versteckt in luftdicht verpackten Kaffeedosen, mal festgeklebt an der Innenseite ihrer Schenkel. … Rauschgift für Reykjavik: „Das Netz“ ist der spannende Auftakt einer Thriller-Trilogie von Lilja Sigurdardottir weiterlesen
„Ich bin so vielfach“: Das Werk der erstaunlichen Emmy Hennings im Wallstein-Verlag
Optimistisch klingt der Titel nicht, den Emmy Hennings (1885 - 1948) ihrem ersten Gedichtband im Jahre 1913 verpasste: „Die letzte Freude“. Die Schriftstellerin, die zu diesem Zeitpunkt ihres Lebens schon ziemlich viele Tiefen durchschritten hatte, erklärte dazu später, sie habe nicht daran zu glauben gewagt, „dass solche Freude sich wiederholen könne.“ Doch bei diesem Debüt … „Ich bin so vielfach“: Das Werk der erstaunlichen Emmy Hennings im Wallstein-Verlag weiterlesen
Ein Fall für Cineasten und Versefans: Poesiefilme der Kunsthochschule für Medien in Wort und Bild
Das Experiment kann sich nicht nur sehen lassen. Man kann es auch nachlesen. Ein schmaler Band dokumentiert ein originelles Projekt der Kunsthochschule für Medien (KHM) in Köln. Darin geht es um 22 Filme, die zwischen 2013 und 2019 an der Kunsthochschule entstanden sind und die ihren Ausgangspunkt in den Gedichten zeitgenössischer Autoren haben. Und so … Ein Fall für Cineasten und Versefans: Poesiefilme der Kunsthochschule für Medien in Wort und Bild weiterlesen
„Persönlich finde ich Wölfe klasse“: Cay Rademacher im Interview über seinen neuen Provence-Krimi
„Verlorenes Vernègues“ heißt der Provence-Krimi von Cay Rademacher, der soeben im DuMont Buchverlag erschienen ist. Eine Besprechung findet sich HIER. Im Interview mit dem Bücheratlas gibt der Autor Auskunft über das Schreiben in Zeiten von Corona und über die Last mit den Wölfen. Herr Rademacher, wie haben Sie die Corona-Pandemie bislang erlebt? Das lässt niemanden … „Persönlich finde ich Wölfe klasse“: Cay Rademacher im Interview über seinen neuen Provence-Krimi weiterlesen
Wölfe in der Geisterstadt: Cay Rademachers neuer Provence-Krimi „Verlorenes Vernègues“
Die Provence im Winter. Knackig kalt ist es - und in den Wäldern heulen die Wölfe. In der Nacht sind sie über die Herde von Frédéric Locez hergefallen. Das Ergebnis: elf tote Schafe, ein zwölftes wird vermisst. Nicht nur der geschädigte Schafhirte ist auf Zinne und verkündet, Tierschutz hin, Tierschutz her: „Wir knallen die Wölfe ab!“ Kein … Wölfe in der Geisterstadt: Cay Rademachers neuer Provence-Krimi „Verlorenes Vernègues“ weiterlesen