Nonstop vom Kolonialismus zur Klimakrise: Amitav Ghosh liefert mit „Der Fluch der Muskatnuss“ ein Gleichnis für einen „Planeten in Aufruhr“

Stillleben mit Muskatnüssen Foto: Bücheratlas Es musste nicht immer nur Gold und Silber sein. Auch Gewürze zählten zu den begehrten Schätzen der Kolonialzeit. Für die Seemächte stand dabei einiges auf dem Spiel: „Der Wettlauf um die Gewürze“, lesen wir bei Amitav Ghosh, „war der Wettlauf ins All der damaligen Zeit.“ Zu den Objekten der Raffgier … Nonstop vom Kolonialismus zur Klimakrise: Amitav Ghosh liefert mit „Der Fluch der Muskatnuss“ ein Gleichnis für einen „Planeten in Aufruhr“ weiterlesen

Elizas Trip übers Dating-Portal nach Köln: Ismene Poulakos stellt ihr Romandebüt „Haut aus Glas“ in der Zentralbibliothek vor

Kölner Domblick - Eliza ist von der Stadt ziemlich begeistert. Foto: Bücheratlas Was ist mit Alexander geschehen? Als Eliza ihrem Chat-Partner mitteilt, dass sie ihn in Köln besuchen und endlich persönlich kennenlernen will, herrscht Funkstille. Zack, aus. Profil gelöscht, alle Fotos weg. Alexander existiert nicht mehr. Passiert häufig, versucht Freundin Mona die verzweifelte Enddreißigerin zu … Elizas Trip übers Dating-Portal nach Köln: Ismene Poulakos stellt ihr Romandebüt „Haut aus Glas“ in der Zentralbibliothek vor weiterlesen

„Man fängt etwas an, das vollkommen verblödet ist – man zählt Sandkörner“: Blick in den Katalog zur Ausstellung „Sand – Ressource, Leben, Sehnsucht“

Fotografie von Andreas Gursky aus dem Jahre 2008: „Dubai World III“ © Andreas Gursky / VG Bild-Kunst, Bonn 2023, Courtesy Sprüth Magers Wer auf Sand baut, hat sich eine spannende Basis ausgesucht. Das bezeugt eine Ausstellung der „Stiftung Kunst und Natur“ im Museum Sinclair-Haus im hessischen Bad Homburg. Im Mittelpunkt stehen die Werke von 16 … „Man fängt etwas an, das vollkommen verblödet ist – man zählt Sandkörner“: Blick in den Katalog zur Ausstellung „Sand – Ressource, Leben, Sehnsucht“ weiterlesen

Isländer stürmt versehentlich das Kapitol in Washington: Joachim B. Schmidts komischer und lebenskluger Roman „Kalmann und der schlafende Berg“

Bergblick im Nordosten Islands, wo Kalmann zuhause ist. Foto: Bücheratlas Kalmann ist wieder da. Kalmann, der Sheriff von Raufarhöfn und Hauptfigur in Joachim B. Schmidts gleichnamigem Roman aus dem Jahr 2020 (den wir auf diesem Blog HIER besprochen haben). Die wunderbare Geschichte des geistig eingeschränkten Mittzwanzigers, der in einem abgelegenen Dorf im Nordosten Islands in … Isländer stürmt versehentlich das Kapitol in Washington: Joachim B. Schmidts komischer und lebenskluger Roman „Kalmann und der schlafende Berg“ weiterlesen

„Worte gesetzt auf Leben und Tod“: Zwei Kölner Veranstaltungen erinnern an den großen jiddischen Schriftsteller Abraham Sutzkever, der den Holocaust überlebt hat

Foto: Bücheratlas Abraham Sutzkever (1913 bis 2010) steht auf keiner Bestsellerliste. Ja, sein Werk ist nicht einmal weithin bekannt. Gleichwohl handelt es sich um einen Schriftsteller, der eine tiefe Spur gezogen hat: Abraham Sutzkever, der den Holocaust überlebt hat, wird zu den bedeutendsten Vertretern der jiddisch-sprachigen Literatur der Neuzeit gezählt. Abraham Sutzkevers Werke haben eine … „Worte gesetzt auf Leben und Tod“: Zwei Kölner Veranstaltungen erinnern an den großen jiddischen Schriftsteller Abraham Sutzkever, der den Holocaust überlebt hat weiterlesen

Eine kalte Spur wird plötzlich heiß: Katrine Engberg startet mit „Glutspur“ eine neue Krimireihe um Privatermittlerin Liv Jensen

Auf der Frankfurter Buchmesse gab es deutliche Hinweise auf Katrine Engbergs Neuerscheinung - hier im transparenten Cover-Look. Foto: Bücheratlas Neue Serie, neuer Verlag. Mit „Glutspur - Die Wurzeln des Schmerzes“ startet die dänische Krimiautorin Katrine Engberg, die mit ihren Kopenhagen-Thrillern bislang beim Schweizer Diogenes Verlag unter Vertrag stand, im Piper Verlag eine zweite, spannende Reihe … Eine kalte Spur wird plötzlich heiß: Katrine Engberg startet mit „Glutspur“ eine neue Krimireihe um Privatermittlerin Liv Jensen weiterlesen

„Man muss dabei sein“: Ein Bilderrundgang über die Jubiläumsausgabe der Frankfurter Buchmesse mit Schaukel, Wabe und Bob Dylan

Klimaschwankungen Mit der Leichtigkeit ist das so eine Sache. Einerseits ist sie jederzeit willkommen, andererseits ist sie nicht immer zu zu haben. Ein Gang über die Frankfurter Buchmesse, deren 75. Jahrgang an diesem Sonntag endet und die 215.000 Besucherinnen und Besucher angelockt hat, ist daher eine Wanderung durch alle möglichen Klimata. Fotos: Bücheratlas Normalstand Vor … „Man muss dabei sein“: Ein Bilderrundgang über die Jubiläumsausgabe der Frankfurter Buchmesse mit Schaukel, Wabe und Bob Dylan weiterlesen

Dostojewskis Schuld an der aktuellen Lage in Russland: Auf der Frankfurter Buchmesse mit Andrej Kurkow, Caroline Wahl, Uwe Timm und einigen anderen

So sehen Siegerinnen aus: Caroline Wahl (Lieblingsbuch der Buchhandlungen) und Charlotte Gneuß (aspekte-Literaturpreis). Fotos: Bücheratlas Andrej Kurkow, geboren 1961 in St. Petersburg und in Kiew zuhause, weiß Bescheid. „Die Menschen in der Ukraine sind sehr müde“, sagt er auf der 75. Frankfurter Buchmesse. Müde von der Nervosität und dem Luftalarm, müde von den Drohnen und … Dostojewskis Schuld an der aktuellen Lage in Russland: Auf der Frankfurter Buchmesse mit Andrej Kurkow, Caroline Wahl, Uwe Timm und einigen anderen weiterlesen

„Alle Anschein-Waffen sind verboten“: Die 75. Frankfurter Buchmesse im Gespräch über eine Welt, die aus den Fugen ist

Israel und Palästina, der Terror der Hamas und das Leid der Zivilbevölkerung - darüber diskutierten Alena Jabarine (rechts), Meron Mendel und Moderatorin Bascha Mika. Foto: Bücheratlas Um „Irritationen im Messebetrieb zu vermeiden“, gelten auf der Frankfurter Buchmesse besondere Vorkehrungen rund um Cosplay-Waffen. Für die Einlasskontrollen und damit auch für die „Waffenkontrollen“ der Cosplayer und Cosplayerinnen … „Alle Anschein-Waffen sind verboten“: Die 75. Frankfurter Buchmesse im Gespräch über eine Welt, die aus den Fugen ist weiterlesen

Die Vorsteherin bekennt ihre Verwirrung: Slavoj Žižeks umstrittene Israel-Rede zur Eröffnung der 75. Frankfurter Buchmesse

Mit einem Hauch von Eklat begann die 75. Frankfurter Buchmesse. Dabei wirkte die Eröffnungsfeier zunächst so schiedlich-friedlich-langweilig, wie es Festakte oft an sich haben. Da wurde von den Rednerinnen und Rednern mit Abscheu und Empörung auf die Übel der Welt verwiesen, in Sonderheit auf den barbarischen Überfall der Hamas-Terroristen auf den Staat Israel, und es … Die Vorsteherin bekennt ihre Verwirrung: Slavoj Žižeks umstrittene Israel-Rede zur Eröffnung der 75. Frankfurter Buchmesse weiterlesen

Als Künstler in der NS-Diktatur: Daniel Kehlmanns „Lichtspiel“ über den Filmregisseur G. W. Pabst und die Korrumpierbarkeit

Foto: Bücheratlas Daniel Kehlmann war schon in vielen Leben unterwegs. Mit oft großem bis sehr großem Erfolg. Sein 20 Jahre alter Roman „Ich und Kaminski“ ist ein immer noch famoser Kunstbetriebs-Spaß. Aus der Begegnung des Mathematikers Carl Friedrich Gauß und des Naturforschers Alexander von Humboldt wurde der höchst unterhaltsame Bestseller „Die Vermessung der Welt“. Zuletzt … Als Künstler in der NS-Diktatur: Daniel Kehlmanns „Lichtspiel“ über den Filmregisseur G. W. Pabst und die Korrumpierbarkeit weiterlesen

In einem „gewissen Zusammenhang“ mit dem Krieg im Nahen Osten: Susanne Klingenstein spricht in Köln über ihre „Kulturgeschichte der jiddischen Literatur“

Susanne Klingenstein vor ihrem Auftritt in Köln Foto: Bücheratlas Vor ein paar Tagen“, sagte Susanne Klingenstein, sei es ihr „surreal“ vorgekommen, ein Buch über die jiddische Literatur zwischen 1105 und 1597 vorzustellen. Zu groß das Leid, zu tief das Entsetzen unmittelbar nach dem Überfall der Hamas-Terroristen auf den Staat Israel. Doch dann sei ihr bewusst … In einem „gewissen Zusammenhang“ mit dem Krieg im Nahen Osten: Susanne Klingenstein spricht in Köln über ihre „Kulturgeschichte der jiddischen Literatur“ weiterlesen

Auf der Suche nach dem Platz in der Welt: Adèle Rosenfelds preisgekrönter Debütroman „Quallen haben keine Ohren“

Foto: Bücheratlas Was hat die Mutter gerade gesagt? „Bär“, versteht Louise, „Wald. Das war wirklich köstlich.“ Auch ein Blick auf die Lippenbewegungen lässt sie ratlos zurück. „Auf ihren Lippen verformten sich die Worte.“ So nickt sie, ohne zu verstehen, während ihre Fantasie, wie die Ich-Erzählerin schreibt, „in die Zwischenräume drängt“ und die Lücken zwischen den … Auf der Suche nach dem Platz in der Welt: Adèle Rosenfelds preisgekrönter Debütroman „Quallen haben keine Ohren“ weiterlesen

Ermittlungen am Rande des römischen Reichs: „Schatten über Colonia“ von Axel Melzener und Julia Nika Neviandt ist ein historischer Köln-Krimi vom Feinsten

Ausschnitt aus dem Dionysos-Mosaik, auf dem es sich im römischen Köln vermutlich recht gut leben ließ. Foto: Bücheratlas Aufruhr in der Colonia Claudia Ara Agrippinensium. Germanische Horden stehen vor den Toren der Stadt, und sie wollen Blut sehen. Das jedenfalls legen mehrere nächtliche Raubüberfälle auf gutbetuchte Bürgerinnen und Bürger der römischen Colonia nahe. Es hat … Ermittlungen am Rande des römischen Reichs: „Schatten über Colonia“ von Axel Melzener und Julia Nika Neviandt ist ein historischer Köln-Krimi vom Feinsten weiterlesen

„1,7 Quadratmeter in bester Lage“ – „Eigentum“ von Wolf Haas ist ein tragikomischer Mutter-Sohn-Roman

Foto: Bücheratlas Es beginnt mit einem Ärgernis. Marianne Haas bittet den Sohn, ihren Eltern mitzuteilen, dass es ihr gut gehe. Der Sohn ist, wie er bekennt, „angefressen“. Nicht, weil die Eltern der Mutter, also seine Großeltern, schon vor einiger Zeit verstorben sind. Vielmehr hat die Mutter ein langes Leben lang behauptet, dass es ihr schlecht … „1,7 Quadratmeter in bester Lage“ – „Eigentum“ von Wolf Haas ist ein tragikomischer Mutter-Sohn-Roman weiterlesen

Billie ist eine Kämpferin: Elena Fischers starkes Debüt „Paradise Garden“ auf der Short List zum „Lieblingsbuch der Unabhängigen“

Foto: Bücheratlas Wie schafft man so etwas? Sich hinzusetzen und einen Roman zu schreiben. Obwohl Schriftstellerin zu werden unerreichbar scheint. Dann wird dieser Roman vom Diogenes Verlag veröffentlicht, was per se schon eine ordentliche Leistung ist – und erobert sich einen Platz auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis und der Shortlist zum „Lieblingsbuch der … Billie ist eine Kämpferin: Elena Fischers starkes Debüt „Paradise Garden“ auf der Short List zum „Lieblingsbuch der Unabhängigen“ weiterlesen

Das „Haus ohnegleichen“ in Köln: Die „Biblioteca Speck“ vereinigt im Ungers-Bau zwei weltweit einzigartige Privatsammlungen zu Proust und Petrarca

Im Erdgeschoss befindet sich die Petrarca-Bibliothek Foto: Bücheratlas Zwölf Eingänge hat das „Haus ohne Eigenschaften“ in Köln-Müngersdorf. Jeweils vier an der Vorder- und der Rückfront und je zwei an den Seiten. Doch den vielen Möglichkeiten zum Trotz, steht das Gebäude, in dem die Biblioteca Speck untergebracht ist, nur selten offen. Eine Gelegenheit zum Besuch bietet … Das „Haus ohnegleichen“ in Köln: Die „Biblioteca Speck“ vereinigt im Ungers-Bau zwei weltweit einzigartige Privatsammlungen zu Proust und Petrarca weiterlesen

Das Trauma, die Scham und das Verständnis: Evelyn Rolls „Pericallosa – Eine deutsche Erinnerung“ ist eine herausragende Familiengeschichte

Foto: Bücheratlas Godzilla hatte sich gut versteckt. „Wie Minotaurus in seinem Labyrinth“ lauert das „Aneurysma Pericallosa“ im Kopf der Autorin, „blutgefüllt, prall und rund, geduldig und unerkannt“. Bis es eines Abends platzt. „Ein kleiner, scharfer Knall mitten in meinem Kopf, ein Schnalzen wie einer dieser Klicklaute aus afrikanischen Khoisansprachen. Dann dieser Vulkanausbruch“ – ein Schmerz … Das Trauma, die Scham und das Verständnis: Evelyn Rolls „Pericallosa – Eine deutsche Erinnerung“ ist eine herausragende Familiengeschichte weiterlesen