„Am Ende wird alles gut“ sagte die Vertreterin von 3sat, die am Sonntag den Preis des Senders an Yannic Han Biao Federer überreichte. Es war die vierte und letzte Auszeichnung, die bei der öffentlich übertragenen Abstimmung im Rahmen der 43. Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt überreicht wurde. Und alles andere, als nun endlich den … Abstimmungs-Thriller beim Bachmann-Wettbewerb weiterlesen
Literatur
Feridun Zaimoglu über den Kampf der Frauen und das Unrecht der Männer
*** Feridun Zaimoglu trat mit seinem Roman "Die Geschichte der Frau" auf dem Kölner Literaturfestival lit.Cologne auf. Gemeinsam mit Karen Duve war er auf dem Literaturschiff zu erleben. Am darauffolgenden Tag trafen wir den Autor in seinem Hotel. Der Roman lässt in zehn sprachmächtigen Kapiteln Frauen aus Sage und Geschichte zu Wort kommen, die von … Feridun Zaimoglu über den Kampf der Frauen und das Unrecht der Männer weiterlesen
Gunther Geltinger über Afrika, Seitensprünge und seinen Roman „Benzin“ im Kölner Literaturhaus
Am Ende lobte Gunther Geltinger die „knisternde Dichte“, die am Großen Griechenmarkt geherrscht habe. Was vollkommen korrekt war. Die Aufmerksamkeit des Publikums im bis auf den letzten Platz besetzten Literaturhaus Köln war tatsächlich aufs Schönste gespannt. Das lag am Autor selbst, der seinen neuen Roman „Benzin“ klug und anschaulich erläuterte. Unterstützt wurde er dabei von … Gunther Geltinger über Afrika, Seitensprünge und seinen Roman „Benzin“ im Kölner Literaturhaus weiterlesen
Yannic Han Biao Federers Debütroman „Und alles wie aus Pappmaché“
Die Konjunktion „und“ wird selten gewürdigt. Sie ist die graue Maus im Paradiesgarten der Worte. Was sehr ungerecht ist. Denn dieses Bindewort verdeutlicht wie kein anderes, dass alles miteinander zusammenhängt und sich das eine aus dem anderen ergibt. Das führt Yannic Han Biao Federer in seinem Debütroman „Und alles wie aus Pappmaché“ in bestechender Konsequenz … Yannic Han Biao Federers Debütroman „Und alles wie aus Pappmaché“ weiterlesen
Julia Trompeter, das Baby und das Debüt im Kölner Literaturhaus
Das kommt nicht alle Lesungs-Tage vor. Auch nicht im Kölner Literaturhaus. Um 20.12 Uhr schaut Julia Trompeter auf das Display ihres Handys. Derweil beginnt der neben ihr auf dem Podium sitzende Moderator Terry Albrecht, eine Pause anzukündigen. Doch die Autorin unterbricht ihn, gibt Entwarnung und Erläuterung: „Mein kleiner Sohn ist nebenan, und wir wussten nicht, … Julia Trompeter, das Baby und das Debüt im Kölner Literaturhaus weiterlesen
Volker Kutschers „Marlow“ im Berlin des Nazi-Jahres 1935
Gereon Rath steckt in der Klemme. Was anfangen mit den brisanten Papieren, die er in einem verunglückten Taxi gefunden hat? Deren Besitzer ist tot, der Inhalt des Umschlags, den er bei sich trug, offensichtlich streng geheim. Oberkommissar Rath tut, was ihm in Zeiten wie diesen geboten scheint. Er entsorgt das brandgefährliche Material im nächsten Briefkasten. … Volker Kutschers „Marlow“ im Berlin des Nazi-Jahres 1935 weiterlesen
Peter Handkes schönes Durcheinander
Es ist „ein schönes Durcheinander“, meint Peter Handke mit Blick auf seine Notizbücher. Die Aufzeichnungen, die er seit 1975 regelmäßig macht, seien eine „Mischung aus Vielerlei, ein Arbeitsjournal“. Mittlerweile hortet er die Notate nicht mehr im privaten Umfeld. Nachdem er 67 Notizbücher bereits im Jahre 2007 an das Deutsche Literaturarchiv in Marbach gegeben hatte, … Peter Handkes schönes Durcheinander weiterlesen
Michael Köhlmeier folgt einem Tiger namens Homer
Der nächste Kölner Termin mit Michael Köhlmeier ist schon gesichert. Bei der Vorstellung seines neuen Romans „Bruder und Schwester Lenobel“ im Alten Pfandhaus hielt der österreichische Erzähler plötzlich inne und rief der Literaturhauschefin im Publikum zu: „Ihr müsstet unbedingt mal einen Abend über Märchen machen!“ Um dann gleich die Frage hinzuzufügen: „Darf ich dann dabei … Michael Köhlmeier folgt einem Tiger namens Homer weiterlesen
Out of Mexiko: „Denn sie sterben jung“ von Antonio Ruiz-Camacho
In Mexiko-Stadt träumt Familie Arteaga vom schicken Italien-Urlaub. Eigens hat sie eine Sprachlehrerin engagiert, um so gut es geht auf Bella Italia vorbereitet zu sein. Das Leben ist nichts als schön, auch weil man es sich leisten kann. Ein unscheinbarer Satz freilich, dem der Leser auf Seite 26 begegnet, weist in eine andere Richtung. Es … Out of Mexiko: „Denn sie sterben jung“ von Antonio Ruiz-Camacho weiterlesen
Jennifer Egan über Donald Trumps amerikanische Psyche
Noch ist Amerika nicht verloren. Nicht, solange es so helle Köpfe gibt wie Jennifer Egan einer ist. Es dauert bei der Lesung in Köln fast eine Stunde, bis der Name das erste Mal fällt: Donald Trump. Die amerikanische Schriftstellerin, die mit ihrem Roman „Manhattan Beach“ derzeit auf Lesereise in Deutschland ist, skizziert da im Kölnischen … Jennifer Egan über Donald Trumps amerikanische Psyche weiterlesen
Galerie (6): Tokio
Alles so schön blau hier: Mindestens einen Titel auf diesem Bücherregal kann auch der Leser erkennen, der des Japanischen ganz und gar nicht mächtig ist. Oder? Werke von Haruki Murakami in einer Buchhandlung in Tokio.Foto: Bücheratlas
Julia von Lucadous „Hochhausspringerin“ steigt aus
Die Frage stellt sich dem Leser der „Hochhausspringerin“ von Seite zu Seite drängender: Wie weit entfernt sind wir von der Zukunft, die in diesem Roman ausgestellt wird? Sind es 5000 Jahre – oder doch nur 50? Es ist eine Welt der totalen Kontrolle. Perfektion ist Trumpf. Wer nicht effizient arbeitet, wer seinen Köper und Geist … Julia von Lucadous „Hochhausspringerin“ steigt aus weiterlesen
Michael Köhlmeiers neuer Roman über „Bruder und Schwester Lenobel“
Dr. Robert Lenobel (55) ist verschwunden. Der Psychoanalytiker aus Wien hat keine Nachricht hinterlassen, warum oder wohin. Muss man sich Sorgen machen? Ehefrau Hanna alarmiert ihre Schwägerin Jetti in Irland. Die eilt nach Wien. Doch mehr als ein paar Psychokämpfe zwischen den Frauen kommt dabei erst einmal nicht heraus. Hanna beklagt das „Lenobeltum“, das … Michael Köhlmeiers neuer Roman über „Bruder und Schwester Lenobel“ weiterlesen
Kurz und gut: Hiltrud Leenders
Kurz und gut (4): Hiltrud Leenders mit "Pfaffs Hof" 1963 auf dem Land. Der Krieg ist seit 18 Jahren vorbei, doch Annemaries Vater schlägt noch immer im Schlaf um sich. Opa war Aufseher in Dachau, doch „darüber reden wir nicht“. Und Annemarie wird bald neun und will nicht länger mit diesem dämlichen Dutt auf dem … Kurz und gut: Hiltrud Leenders weiterlesen
Michael Ondaatjes „Kriegslicht“ im London jener Jahre
Mit einer stillen Explosion beginnt ein meisterliches Werk: „Im Jahr 1945 gingen unsere Eltern fort und ließen uns in der Obhut zweier Männer zurück, die möglicherweise Kriminelle waren.“ Um ein wenig Licht in dieses Dunkel zu werfen, bedarf es eines ganzen Romans. Denn Geheimnis, Verschwiegenheit und Risiko sind es, die die Welt der Spionage prägen. … Michael Ondaatjes „Kriegslicht“ im London jener Jahre weiterlesen
Rachel Cusk beendet ihre Trilogie einer „weiblichen Odyssee“
Die Menschen, die mit Faye zusammentreffen, werden von einem ganz eigentümlichen Zwang befallen: Sie neigen dazu, der Gesprächspartnerin Alles und Jedes zu erzählen. So war es schon der Fall in „Outline“ (2014) und in „Transit“ (2016) und ist es jetzt wieder in „Kudos“, jenem Roman, mit dem Rachel Cusk ihrer Trilogie „einer weiblichen Odyssee … Rachel Cusk beendet ihre Trilogie einer „weiblichen Odyssee“ weiterlesen
Robert Seethalers Bestseller
Der erste Eindruck: dieser Roman gehört in den regentrübsten November. Denn "Das Feld" von Robert Seethaler, auf der Bestseller-Liste in herrlichster Spitzenlage anzutreffen, spielt auf einem Friedhof und lässt nur Verstorbene zu Wort kommen. Aber dann der zweite und bleibende Eindruck: Weil diese Toten in ihren Redebeiträgen höchst lebendig das nahezu komplette Gefühlsregungsspektrum zwischen Liebe … Robert Seethalers Bestseller weiterlesen
Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium für Özlem Özgül Dündar
Das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium für Literatur der Stadt Köln geht in diesem Jahr an Özlem Özgül Dündar. Dabei handelt es sich um eines von fünf Förderstipendien für junge Künstler, jeweils mit 10.000 Euro dotiert, die von Oberbürgermeisterin Henriette Reker übergeben worden sind. Also – wenig Geld ist das nicht. Die Autorin mit deutsch-türkischem Hintergrund, 1983 in Solingen … Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium für Özlem Özgül Dündar weiterlesen
„Sie trank wie eine Bäuerin, saß aber da in Chiffonkleidern“ – Wer war Ingeborg Bachmann?
Ein Mythos wird besichtigt: Ingeborg Bachmann, die Lichtgestalt unter den deutschsprachigen Dichterinnen der Nachkriegszeit. Zwar wird der Geheimcode dieser komplexen Persönlichkeit auch nicht von Ina Hartwig komplett entschlüsselt, die in ihrer Biografie der Frage nachgeht: „Wer war Ingeborg Bachmann?“ Doch die ehemalige Literaturkritikerin der „Frankfurter Rundschau“ und heutige Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt schildert ihre Recherchereise … „Sie trank wie eine Bäuerin, saß aber da in Chiffonkleidern“ – Wer war Ingeborg Bachmann? weiterlesen
Daudet hat seine Mühle nie bewohnt – Reisenotizen aus Südfrankreich (8)
Provenzalische Tonfiguren, die in jede Krippe passen sollen, sind ein Sammlergut. Eine der bekanntesten Figuren ist angeblich Tartarin von Tarascon, einer Romanfigur von Alphonse Daudet (1840 - 1897) nachgebildet. Den Inspirator selbst entdecken wir unterwegs ebenfalls als so ein Figürchen, gleich neben seinem einflussreichen Kollegen Frédéric Mistral postiert (dem mit dem Ziegenbart, dem die … Daudet hat seine Mühle nie bewohnt – Reisenotizen aus Südfrankreich (8) weiterlesen