
Es ist vollbracht: Alexander Born hat seinen letzten Fall abgeschlossen. Mit „Engelsgrund“ beendet Linus Geschke seine erfolgreiche Thriller-Trilogie um den Berliner Privatermittler. Das Personal ist das alte: Born, der kantige Ex-Polizist mit der kriminellen Vergangenheit, seine frühere Kollegin Clara Diaz. Und natürlich der zwielichtige russische Restaurantbesitzer Dimitri Saizew und dessen Landsmann Andrej, der allseits gefürchtete Boss eines russischen Verbrecher-Kartells.
In den Fängen des Bösen
Ausgerechnet ihn bittet Born um Hilfe, um Claras Tochter Malin aus den Fängen einer Sekte zu befreien. Die Gemeinschaft „Cernunnos“ residiert in einer ehemaligen Lungenheilanstalt in Belgien und hat sich nichts weniger als der Rettung der Welt verschrieben. Doch dann werden zwei junge Frauen, die sich der Sekte angeschlossen hatten, bestialisch ermordet, und Carla fürchtet um das Leben ihrer Tochter.
Geschke erzählt eine Geschichte von Angst, Verblendung und falsch verstandener Loyalität, die in einem Blutrausch mündet. Das ist spannend gemacht, und mitunter fühlt man sich wie in einem Tom-Cruise-Film: viel Tempo, schnelle Schnitte und ein verblüffendes Finale.
In Rente auf El Hierro
Er werde die Reihe nicht vorführen, schreibt Geschke in seinem Nachwort. Obwohl er Born schon jetzt vermisse, was allerdings nicht sonderlich überraschend sei: „Schließlich habe ich mit dem Kerl, ja jede Menge Zeit verbracht, insgesamt über drei Jahre, und das verbindet.“
So geht Born nach „Tannenstein“ und „Finsterthal“ auf El Hierro in Rente, und das ist gut so. Geschke hat mit seinen Büchern eine rasant geschriebene und thematisch hochaktuelle Trilogie hingelegt, der nichts mehr hinzuzufügen ist. Nun geht es zu neuen Ufern, zu einem anderen Verlag. Wir sind gespannt.
Petra Pluwatsch
Auf diesem Blog finden sich Besprechungen zu den vorangegangenen Romanen „Tannenstein“ (HIER) und „Finsterthal“ (HIER).
Linus Geschke. „Engelsgrund“, dtv, 396 Seiten, 16,90 Euro. E-Book: 12,99 Euro