Auf unserer Reise im Bushcamper von Perth in Western Australia nach Darwin im Northern Territory haben wir ein Reisetagebuch geführt. Darin küren wir auch jedes Mal einen „Mensch des Tages“. Hier erreichen wir die elfte Station nördlich von Exmouth.
Eine gute Adresse für Surfer und Walhaie
Gemächlich klettern wir eine gewaltige Düne hinunter zur Ligthouse Bay. Ganze Seeigel-Kolonien verrotten im Sand. Ein paar Surfer nutzen die hohen Wellen an der Spitze des North West Cape. Elegant tanzen sie auf ihren Brettern über das tiefblaue Wasser, bis eine Welle sie von den Füßen holt.
An der Ostflanke der langgezogenen, mehr als 1000 Kilometer von Perth entfernten Halbinsel liegt Exmouth, eine Stadt von begrenztem Charme. Gegründet wurde sie 1967 als Versorgungsbasis für die nahe U.S. Naval Communication Station. An der Westseite erstreckt sich das Ningaloo Reef, und hier liegt auch der Cape-Range-Nationalpark, den wir morgen besuchen werden.
Wir schauen hinaus auf die bewegte See. Da – ein Schatten im Wasser. Wahrscheinlich eine Meeresschildkröte. Am Horizont Wasserfontänen, die schnell in sich zusammenfallen. Vielleicht die Ausläufer des Riffs? „Whales“, klärt uns ein Ehepaar auf, das unsere fragenden Blicke bemerkt. Buckelwale, die von Juni bis Oktober an der Küste vorbeiziehen.
Wer das North West Cape zwischen März und Juni/Juli besucht, kann mit etwas Glück sogar Walhaie sehen. Die größten Fische der Welt schätzen das nährstoffreiche Wasser am Ningaloo Reef, wenn während der Korallenblüte im März mehr als 200 Korallenarten gleichzeitig ablaichen.
Petra Pluwatsch
Mensch des Tages: Die die Dingos kennt

Hungriger Dingo im Cape Range Nationalpark, nicht weit entfernt von einem Campground. Foto: Bücheratlas
Seit sechs Jahren kommt die Dame aus Perth, die wir beim Stricken eines weißen Pullovers treffen, jeden Winter nach Exmouth, also im August und September. Genauer: mit Jeep, Wohnwagen und Ehemann fährt sie zum Caravan Park am Leuchtturm. Weit außerhalb der Stadt, nah am Cape Range Nationalpark und mitten drin im Ningaloo Marine Park. Doch das ist neu für sie: „Das Dingo-Warnschild sehe ich zum ersten Mal!“
An der Abzweigung zum Leuchtturm wird zunächst einmal darum gebeten, sich der möglichen Anwesenheit der Wildhunde bewusst zu sein. Ein paar Meter wird davor gewarnt, die Tiere zu füttern oder sich ihnen zu nähern. Warum das so ist? Eine rhetorische Frage. „Da gibt es ja Berichte, dass die Dingos schon mal Kinder gefressen haben sollen.“ sagt unsere freundliche Gesprächspartnerin. „Das war, glaube ich, einmal auf Fraser Island und einmal am Uluru der Fall.“ Natürlich seien das Ausnahmefälle. Aber furchtbare. „Dabei sehen die Tiere so freundlich aus. Ein Nachbar von uns in Perth hat einen Mischling – zur Hälfte ist das ein Dingo. Und das ist so ein liebes Tier.“
Martin Oehlen
Fortsetzung folgt.
Was bisher geschah:
ist alles nachzulesen auf diesem Blog. Wir starteten in Perth – und zwar HIER. Zuletzt fuhren wir uns im Sand fest (HIER), flogen wir mit Apollo 11 zum Mond (HIER) und erkundeten mit Schwalben an Nord das Ningaloo Reef (HIER).