2. Tempel-Tips
Jetzt wird es ziemlich bilderreich. Denn einige antike Stätten, die vom Standort Luxor aus leicht zu erreichen sind und Schaumaterial für mindestens eine Woche bieten, gibt es hier im Überblick. Dabei handelt es sich nur um jene Attraktionen, die wir besucht haben. Mehr davon gibt es allemal. Und weiter im Süden (Abu Simbel) und weiter im Norden (Gizeh) auch. Gepriesen wurden diese Stätten schon millionenfach, seit Thomas Cook 1896 eine erste Kreuzfahrt auf dem Nil organisiert hat. Da wollen wir nicht fehlen. Dies ist unser subjektives Luxor-Area-Tempel-Ranking:
Karnak (in Luxor) *****
Der Tempel von Karnak ist die größte Tempelanlage des Landes. Hier wurde – beginnend um 2100 vor Christus – Amun Re, der Gott der Götter, verehrt. Die Sphingen-Allee bis zum über zwei Kilometer entfernten Luxor-Tempel (kommt weiter unten) soll wiederhergestellt werden. Und um eine großen Skarabäus kreisen die Touristen in dem Glauben, dass dieser göttliche Mistkäfer ihnen Glück bringe.

Fotos: Bücheratlas
Tal der Könige *****
Das karge, von allem Grün verschmähte Tal der Könige ist die Begräbnisstätte von rund 60 Pharaonen. In den Berg hinein wurden die Stollen getrieben, prachtvoll dekoriert und mit Gold und anderen Gaben ausgestattet, um den gottgleichen Herrschern das Leben im Jenseits zu verschönern. Als Howard Carter 1922 das Grab des Tutanchamun freilegt, schreibt er in seinem Grabungsbericht, wie unmittelbar der Eindruck von der Kammer ist: „Es hätte erst gestern sein können.“ Und auch auf uns Touristen üben diese Stätten eine eigentümlich frische Faszination aus. Eine weitere Attraktion ist hier der Hatschepsut-Tempel (wo 1997 Islamisten ein Massaker an Touristen begangen hatten). Wer organisiert ins Tal der Könige fährt, wird zudem auf die Memnon-Kolosse stoßen – und einen Besuch in einer Alabaster-Werkstatt kaum verhindern können.

Fotos: Bücheratlas
Abydos *****
Großartige Säulen und Reliefs bietet der Tempel von Abydos, der dem Gott Osiris geweiht ist. Hier soll der Gott, der von seinem Bruder Seth zerstückelt worden ist, begraben sein. Das lockte einst zahllose Pilger an. Als wir den Tempel besuchen, war er so verlassen wie kein anderer. Traumhaft.

Fotos: Bücheratlas
Edfu ****
Der Tempel von Edfu gilt als der am besten erhaltene Tempel von ganz Ägypten. Was auch daran liegt, dass er „erst“ im dritten Jahrhundert vor Christus errichtet worden ist. Er ist dem Gott Horus geweiht, der als Falke dargestellt wird.

Fotos: Bücheratlas
Luxor ****
Der Tempel von Luxor, begonnen um 1390 vor Christus, liegt mitten in der Stadt. Bis zur Herrschaft von Alexander dem Großen wurde hier stetig gebaut und umgebaut. Auf dem Gelände befindet sich auch eine Moschee. Das Pendant zum hiesigen Obelisken steht in Paris auf der Place de la Concorde.

Fotos: Bücheratlas
Dendera ***
Der Tempel von Dendera, vor dem der Schutzgott Bes als gedrungenes Kraftpaket wacht, punktet mit einem geschlossenen Dach und einer restaurierten Deckenbemalung. Hier zeigt sich die Himmelsgöttin Nut in ihrer blauen Pracht. Das Tempeldach ist nur noch eingeschränkt begehbar, seit dort vor einiger Zeit eine Touristin abgestürzt ist.

Fotos: Bücheratlas
Esna ***
Der Tempel von Esna ist vergleichsweise klein, aber reich an schmuckvollen Säulen. Zumal die blättrig ausschlagenden Kapitelle fallen auf. Die Restaurierung der ursprünglichen Farbigkeit der Halle schreitet voran. Und eine Delikatesse sind immer wieder aufs Neue die Hieroglyphen allüberall.

Fotos: Bücheratlas
Martin Oehlen
Bereits zu lesen ist der Beitrag über Das Ziel.
Es folgen Beiträge zu den Themen „Sicherheit“, „Lage der Nation“, „Bakschisch“ und „Logis und Literatur“
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