Nie wieder auf diese Insel: Douglas Skelton erzählt mit archaischer Wucht die Kriminalgeschichte der „Toten von Thunder Bay“

Ist das Rebecca Conolly bei ihren Recherchen? Zumindest handelt sich es sich um ein original schottisches Insel-Setting. Foto: Bücheratlas

Thriller und Kriminalromane des DuMont Buchverlags stehen seit Jahren für Hochspannung und literarische Qualität. Man denke an die wunderbaren Geistergeschichten von Jess Kidd, die stimmungsvollen Provence-Krimis von Cay Rademacher oder die Nordseemord-Serie der Niederländerin Isa Maron. Jetzt hat der Kölner Verlag mit Douglas Skeltons Debütroman „Die Toten von Thunder Bay“ eine neue Reihe gestartet, die ebenso vielversprechend zu sein scheint.

Reporterin Rebecca Conolly will es wissen

Im Mittelpunkt steht die Reporterin Rebecca Conolly, eine ehrgeizige junge Frau, die gewohnt ist, ihren Willen durchzusetzen. Noch arbeitet sie für ein Provinzblatt auf dem schottischen Festland, doch das, so hofft sie, soll sich bald ändern. Band zwei – „Das Grab in den Highlands – soll im April 2022 folgen.

Bis dato hat Douglas Skelton, im schottischen Glasgow zu Hause, vor allem Bücher über tatsächliche Verbrechen verfasst. Doch dass seine Fantasie durchaus ausreicht, sich – rein beruflich – von der Realität zu lösen, beweist sein bis zur letzten Seite spannender Debütroman zur Genüge. Als Rebecca eine gute Story wittert, reist sie gegen die Willen ihres Chefredakteurs auf eine abgelegene schottische Insel. Vor 15 Jahren ist auf dem windumtosten Eiland eine junge Frau zu Tode geprügelt worden, doch der mutmaßliche Täter wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Nun kehrt Roddie Drummond erstmals nach Stoirm zurück, und nicht jeder erwartet ihn mit Freude.

Das Geheimnis des Vaters

Rebecca beginnt zu recherchieren, was damals geschehen ist. Und: Sie hat neben dem beruflichen auch ein ganz persönliches Anliegen. Ihr Vater stammt aus Stoirm, doch er hat die Insel bereits als junger Mann verlassen und ist nie mehr dorthin zurückgekehrt. Warum er damals gegangen ist, bleibt nach seinem Tod wenige Jahre zuvor ein Geheimnis, das Rebecca lüften möchte.

Douglas Skelton erzählt eine Geschichte von archaischer Wucht. Auf Stoirm gelten andere Gesetze als auf dem Festland, und auch die junge Reporterin bekommt schnell zu spüren, dass sie ihre Nase nicht in die Angelegenheiten anderer Menschen stecken soll. Sie wird bedroht, und schon bald gibt es weitere Tote. Als sie Stoirm schließlich verlässt, sind alle Geheimnisse gelüftet. Und Rebecca Connolly weiß, dass sie wie schon ihr Vater nie mehr dorthin zurückkehren wird.    

Petra Pluwatsch

Auf diesem Blog finden sich einige Besprechungen zu Kriminalromanen der eingangs erwähnten DuMont-Autoren – zumal zu denen von Cay Rademacher (zuetzt HIER ), sowie zu Jess Kidd HIER und Isa Maron HIER.

Douglas Skelton: „Thunder Bay“, dt. von Ulrike Seeberger, DuMont Buchverlag, 398 Seiten, 12 Euro. E-Book: 8,99 Euro.

    

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