
Das Dionysos-Mosaik aus dem 3. Jahrhundert nach Christus mit Betrachtern diesseits und jenseits der Fensterfront des Römisch-Germanischen Museums in Köln. Fotos: Bücheratlas
Jetzt wird es ernst: Das Römisch-Germanische Museum (RGM) am Kölner Dom wird wegen der notwendigen Generalsanierung geschlossen. Nach Angaben der Stadt Köln soll das RGM an seinem Stammsitz im Jahre 2025 wiedereröffnet werden. Demnach wäre das Interim in sechs Jahren beendet. Dass es womöglich länger dauern könnte, ist allerdings nicht ausgeschlossen.
Wer also noch einmal einen Blick auf das Dionysos-Mosaik oder das Poblicius-Denkmal werfen will, zwei der ganz und gar nicht transportfähigen Prachtobjekte des Hauses, der muss sich beeilen. Noch an fünf Tagen steht das Museum, das den Charme der 70er Jahre verströmt, den Besuchern offen. Dann wird zugesperrt, dann wird eingepackt – dann ist erst mal Schluss am Roncalliplatz.

Für den Transport ungeeignet: Das Grabmal des Lucius Poblicius (und seiner Familie) aus dem 1. Jahrhundert nach Christus. Foto: Bücheratlas
Immerhin – das Römisch-Germanische Museum verschwindet jetzt nicht für mindestens sechs Jahre völlig von der Bildfläche. Eine Auswahl der Exponate, nicht zuletzt aus der kostbaren Glas-Abteilung, wird ab Frühjahr 2019 auf 1000 Quadratmetern im Belgischen Haus an der Cäcilienstraße zu sehen sein. Auch alle wichtigen Einrichtungen des Museums (Verwaltung, Bibliothek, Bodendenkmalpflege, Restaurierung etc.) werden dort untergebracht.

Das ist der Öllämpchen-Blick aus der Studiensammlung ins Museums (oben). Und hier unten gibt es einen kurzen Rundgang durchs Haus: Von den ubischen Frauen über die römische Glaskunst bis zu den Austern rheinischer Tafelfreuden. Fotos: Bücheratlas
Das RGM bleibt – wie auch die übrigen städtischen Museen – vom 26. bis 30. Dezember 2018 geöffnet. Das sind also die vorerst letzten Besichtigungs-Tage für neugierige oder sentimentale Freunde des Antike-Museums zu Köln. Am 24., 25. und 31. Dezember 2018 sowie am 1. Januar 2019 bleiben die Museen geschlossen.
Doch nicht verzagen: Wer’s römisch mag, wird sich demnächst im Belgischen Haus einfinden können. Attraktive Alternativen bieten zudem die authentischen Relikte der kölnischen Antike: Das Praetorium in der Altstadt und das Römergrab in Köln-Weiden.
Martin Oehlen