
Nur eine Woche. Länger braucht der Eindringling nicht, um die bald 18-jährige Ehe von Franziska und Sven Hoffmann zu zerstören. Es gelingt ihm, die scheinbare Familienidylle als das zu entlarven, was sie schon seit Jahren ist: eine Farce. „Die Verborgenen“ heißt der megaspannende Thriller von Linus Geschke.
Der Kölner Journalist und Autor hat seit 2014 mehrere Krimireihen geschrieben, darunter die Born-Trilogie um den Ex-Polizisten Alexander Born (die wir auf diesem Blog umfassend vorgestellt haben – siehe unten). Sein jüngster Roman ist ein Stand-Alone-Krimi und erzählt die Geschichte einer perfiden Rache.
Mit Lippenstift und Reizwäsche
Auf dem Dachboden der Familie Hoffmann, die in einem idyllischen Landhaus an der Nordsee lebt, hat sich ein Phrogger, ein ungebetener Gast eingenistet. Heimlich durchstöbert er das Haus und hinterlässt gezielt böse kleine Botschaften, die vor allem Franziska Hoffmann verstören. Mal hält sie beim Aufwachen ihre eigene Reizwäsche in der Hand, mal hat jemand mit Lippenstift eine hässliche Botschaft auf die Windschutzscheibe ihres Autos geschrieben.
Temporeich jagt Linus Geschke durch das Geschehen – ein Mord spielt auch noch eine Rolle. Er wechselt dabei so rasant die Erzählperspektive, dass man sich, während man wohlig im Sessel sitzt, mitunter vorkommt wie auf einer Achterbahn.
Petra Pluwatsch
Auf diesem Blog
haben wir die Born-Trilogie von Linus Geschke vorgestellt: „Tannenstein“ von 2019 (HIER), „Finsterthal“ von 2020 (HIER) und „Engelsgrund“ von 2021 (HIER).
Linus Geschke: „Die Verborgenen“, Piper, 368 Seiten, 17 Euro. E-Book: 12,99 Euro.
