Bundeskanzlerin Frings-Fassbinder wird erpresst: Horst Eckerts rasanter Politthriller „Die Macht der Wölfe“ über Putschversuche von Rechtsaußen

Vom Tatort Düsseldorf führt die Spur nach Berlin. Foto: Bücheratlas

Eine deutsche Partei, deren Gründung von Russland finanziert wird? Mit 40 Millionen Euro? Ist das undenkbar? Nicht in Horst Eckerts topaktuellem Politthriller „Die Macht der Wölfe“. Der Düsseldorfer Autor beleuchtet im nunmehr vierten Band seiner Adan-Veih-Serie die engen Verflechtungen rechtskonservativer deutscher Wirtschaftsbosse, Politiker und Medienmacher mit den Machthabern in Moskau.

Das gemeinsame Ziel der ungleichen Partner: Sie wollen die deutsche Bundeskanzlerin stürzen (nein, es ist nicht Angela Merkel, sondern deren fiktive Nachfolgerin Ute Frings-Fassbinder) und die verhassten „Faschisten im grünen Gewand“ aus Berlin jagen. Nach den Neuwahlen, so der Plan, soll die neue Partei an der Regierung beteiligt werden. Der zukünftige Parteivorsitzende, ein mediengeiler, selbstverliebter Ex-Sportreporter, ist bereits ausgeguckt.

Feinde der Demokratie

Ein brisanter Stoff also, aus dem Horst Eckert eine rundum spannende und überzeugende Geschichte gemacht hat. Deutschland ist bedroht von rechten Kräften, die nicht zögern, sich mit dem Teufel zu verbünden, um an die Macht zu kommen. Schon in den Vorgängerbänden beschwor Horst Eckert dieses Horrorszenario. Ein ehemaliger Verfassungsschützer entpuppt sich als Feind der Demokratie – man weiß, wen der Autor da vor Augen hatte. Der russische Präsident versucht, Einfluss zu nehmen auf die Wahlen in einem demokratischen Land – auch das ist mehr als bloße Fiktion.   

Dabei beginnt alles völlig harmlos mit einem scheinbar ganz normalen Mord. Beim Abriss eines Kaufhauses in der Düsseldorfer Innenstadt wird eine zerstückelte Leiche gefunden. Der Täter hat den Unbekannten in schwarze Plastiksäcke verpackt. Unappetitlich, aber nicht außergewöhnlich. Hauptkommissar Vincent Veih von der Düsseldorfer Kripo beginnt zu ermitteln. Lässt die Fundstelle untersuchen. Befragt potenzielle Zeugen. Erfährt schließlich den Namen des Mannes und stochert in seiner Vergangenheit herum. Routinekram halt, wie er tagtäglich vorkommt in einer Mordkommission.  

Politisches Erdbeben in Berlin

Veihs Kollegin und Freundin Melia Adan ist mit einer wesentlich spannenderen Mission betraut. Die zukünftige Kripochefin wird nach Berlin ins Bundeskanzleramt beordert. Sie soll Ute Frings-Fassbinder vor einem Erpresser aus den eigenen Reihen schützen. Tristan Bovert, Staatssekretär im Kanzleramt und Geheimdienstbeauftragter der Bundesregierung, kennt einige interessante Details aus der Vergangenheit der Politikerin und droht, mit seinem Wissen an die Öffentlichkeit zu gehen. Schnell nehmen die Dinge Fahrt auf. Ute Frings-Fassbinder manövriert sich mehr und mehr ins Abseits, bis ihr nur noch der Rücktritt bleibt. Vincent Veihs aktueller Fall weist auf einen Zusammenhang mit dem politischen Erdbeben in Berlin hin.

Horst Eckert hat die verschiedenen Erzählstränge zu einem rasant geschriebenen Thriller gebündelt. Die Taktung der einzelnen Kapitel ist eng, das Erzähltempo ebenso atemberaubend wie der Inhalt von „Die Macht der Wölfe“. So bleibt am Ende nur ein Wunsch offen. Mögen die schreckenerregenden Polit-Visionen des Horst Eckert bleiben, was sie sind: eine Fiktion.

Petra Pluwatsch

Auf diesem Blog

hat Horst Eckert zuletzt einige Fragen zu Putschplänen der „Reichsbürger“ in Deutschland beantwortet – und zwar HIER. Außerdem haben wir seinen Roman „Im Namen der Lüge“ HIER vorgestellt.

Lesungen

mit Horst Eckert gibt es in diesem Jahr jede Menge. Hier die nächsten Termine: in Tönisvorst am 24. April 2023, in Kaarst am 25., in Bad Sooden-Allendorf am 26., in Leipzig auf der Buchmesse am 28. April, in Erkrath am 2. Mai, in Herford am 4., in Monheim am 5., in Steinenbronn am 8., in Mössingen am 9., in Herbrechtingen am 10., in Darmstadt am 11., in Sulzbach-Rosenberg am 12., in Hof am 13. und in Nittendorf am 16. Mai 2023. Wie gesagt: es geht danach stetig weiter.

Horst Eckert: „Die Macht der Wölfe“, Heyne, 478 Seiten, 15 Euro. E-Book: 11,99 Euro.  

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