
Der Himmel über Düsseldorf Foto: Bücheratlas
Horst Eckert hat eine Neue. Die heißt Melia Khalid und arbeitet für den Verfassungsschutz. Ihr Job: die Überwachung der linksextremen Szene in NRW. Dort scheint es gerade ordentlich abzugehen. Auf die AFD-Zentrale in Düsseldorf wird ein Anschlag verübt. In Antifa-Kreisen kursiert zudem ein Pamphlet, in dem dazu aufgerufen wird, „die revolutionäre Front in den Metropolen“ neu aufzubauen.
In Verdacht, die Urheber des Schreibens zu sein: drei RAF-Veteranen, die bis dato allenfalls mit Banküberfällen zur Sicherung ihres Lebensunterhalts von sich reden gemacht haben. Eine der Verdächtigen wird schließlich grausam zugerichtet in einem alten Fabrikgelände gefunden – was wiederum ein Fall für Mordermittler Vincent Veih ist.
„Im Namen der Lüge“ ist der vierte Band der Veith-Reihe. Gemeinsam versuchen der Düsseldorfer Hauptkommissar und die Verfassungsschützerin, die Szene auszuleuchten und die Strippenzieher hinter den diversen Straftaten zu ermitteln. Dass die Gefahr nicht unbedingt von links kommt, ahnt man schnell.
Horst Eckert beschäftigt sich nicht zum ersten Mal mit dem Bedrohungspotenzial rechter Kräfte in Deutschland. Polizei und Verfassungsschutz sind infiltriert von den braunen Genossen und machen gemeinsame Sache mit ultrarechten Kameradschaften, Bürgerwehren und Heimatschützern. Sogar der NRW-Ministerpräsident ist verstrickt in eine rechtsradikale Verschwörung, deren Ziel kein geringeres ist als die „Machtergreifung“ in ganz Deutschland.
Eckert überzeugt wie immer durch eine gute Recherche und einen bis zur letzten Seite spannenden Plot. Man darf also gespannt sein auf die weitere Zusammenarbeit von Vincent Veih und Melia Khalid.
Petra Pluwatsch
Horst Eckert: „Im Namen der Lüge“, Heyne, 574 Seiten, 12,99 Euro. E-Book: 9,99 Euro.