Die Lüge, der Scharfschütze und der Golfkrieg: Oliver Bottinis Politikrimi „Einmal noch sterben“ sorgt für Hochspannung

Foto: Bücheratlas

Der Einmarsch der Amerikaner und ihrer Verbündeten in den Irak steht kurz bevor. Saddam Hussein verfügt angeblich über Massenvernichtungswaffen und mobile chemische Labore, deren Existenz den internationalen Beobachtern verschwiegen wurde. Das zumindest behauptet Curveball, ein irakischer Überläufer, gegenüber dem deutschen Bundesnachrichtendienst. Doch ist dem Mann zu trauen? Was, wenn er lügt? Lässt sich dieser dritte Golfkrieg, sollte man Curveball der Falschaussage überführen, womöglich in letzter Sekunde verhindern? Oliver Bottini, einer der bekanntesten deutschen Autoren von Politkrimis, hat aus diesen Fragen einen hochspannenden Thriller gestrickt. Mit dem neuen Buch ist er auf Lesetournee – am 28. September 2022 tritt er im Rahmen des Kölner Festivals „Crime Cologne“ auf. Die weitere Termine sind unten angegeben.

Agent auf Himmelfahrtskommando

„Einmal noch sterben“ erzählt die Geschichte des ausgebrannten BND-Scharfschützen Frank Jaromin, der im Februar 2003 von seinem Arbeitgeber auf ein Himmelfahrtskommando nach Bagdad geschickt wird. Eine junge Frau verfügt angeblich über Beweise, dass Curveballs Behauptungen über angebliche irakische Massenvernichtungswaffen falsch sind. Jaromin soll die Übergabe der entsprechenden Beweise an einen Kollegen überwachen.

Doch von Anfang an geht alles schief. Seine beiden Begleiter werden auf dem Weg nach Bagdad in Amman verhaftet. Er selber wird zum Spielball skrupelloser Kriegstreiber, die ihn zum Bauernopfer einer perfiden Verschwörung machen. Zum Kreis der Verschwörer zählen auch Kollegen aus den eigenen Reihen, und schon bald weiß Jaromin nicht mehr, wem er noch trauen kann.  

BND hatte vor Curveball gewarnt

„Einmal noch sterben“ beruht in weiten Teilen auf wahren Vorkommnissen. Curveball war ein geflüchteter irakischer Ingenieur und stand seit 2001 im Dienst des BND. Seine Behauptungen, dass sein Heimatland über geheime Waffenbestände und mobile Labore verfügt, trug maßgeblich zum Einmarsch der Amerikaner in den Irak im März 2003 bei. Im Jahre 2011 gestand Rafid Ahmed Alman, dass er gelogen habe, um das Regime zu stürzen. Der BND, der die amerikanischen Kollegen angeblich vor Curveball gewarnt hatte, warf den USA später vor, ihn getäuscht und „für ihre Begründung des Irak-Kriegs missbraucht“ zu haben.

Bottini beweist mit „Einmal noch sterben“ ein weiteres Mal seine Klasse als exzellenter Rechercheur und Autor von Politkrimis bewiesen. Sein Roman spiegelt die Angst der westlichen Welt vor möglichen Gefahren durch den Islam wider und schildert die Bereitschaft skrupelloser Politiker, die eigenen Wertevorstellungen um jeden Preis durchzusetzen.

Petra Pluwatsch

Auf diesem Blog

haben wir Oliver Bottinis Kriminalroman „Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens“ HIER besprochen.

Lesungen

mit Oliver Bottini auf der Crime Cologne in Köln am 28. 9. 2022 (um 19.30 Uhr, Clouth 104, Niehler Straße 104; Eintritt 16 Euro, ermäßigt 14 Euro). Weitere Lesungen in Iserlohn (29. 9. 2022), Gütersloh (6. 10.), Frankfurt (22. 10.), München (24. 10.) und Dortmund (3. 11. 2022).

Oliver Bottini: „Einmal noch sterben“, DuMont, 476 Seiten, 25 Euro, E-Book: 19,99 Euro.

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