Robert Galbraith alias Joanne K. Rowling lässt sich Zeit, um in „Böses Blut“ das Verschwinden der Medizinerin Margot aufzuklären

Foto: Bücheratlas

Und wieder stehen wir vor der einen, der großen Frage: Werden Cormoran Strike und Robin Ellacott endlich ein Paar? Oder schleichen sie weiter umeinander herum wie zwei misstrauische Katzentiere? Wir wollen dem fünften Band der Cormoran-Strike-Reihe keinesfalls die Spannung nehmen. Und lassen die Frage unbeantwortet. Selber lesen, so unser Rat. Auch wenn „Böses Blut“ ein dickes, ein sehr dickes Buch ist.

1196 Seiten wollen überwunden werden, ehe der Fall der verschwundenen Margot Bamborough gelöst ist. Dass man sich dennoch mit wachsender Lust durch diesen Wust an Text hindurchkämpft, liegt einzig und allein an dem Autor Robert Galbraith. Hinter dem sich, wie vermutlich inzwischen jeder weiß, die erzählwütige Harry-Potter-Autorin Joanne K. Rowling verbirgt.

Wohlig stürzt sie sich hinein ins Geschehen, bereit, jede noch so kleine Gemütsregung, jeden Dialog und jeden Pub-Besuch ihrer Protagonisten in Worte zu fassen. Das muss man mögen. Wer wenig Geduld mitbringt beim Lesen oder auf baldige Ergebnisse hofft, dem sei geraten, die Finger von diesem Buch zu lassen. Wer hingegen üppig erzählte Geschichten mag, solche also, in die man sich hineinplumpsen lassen kann wie in seinen Lieblingssessel, der wird seine Freude an diesem Buch haben. Und großzügig über die ein oder andere Länge hinwegsehen.

Zur Geschichte: Vor 40 Jahren ist die Allgemeinmedizinerin Margot Bamborough auf dem Weg von ihrer Praxis zu einem nahen Pub verschwunden. Seitdem gab es kein Lebenszeichen mehr von ihr, auch eine Leiche tauchte nicht auf. Wurde sie womöglich das Opfer eines berüchtigten Serienkillers? Ihrer einzigen Tochter lässt Margots Verschwinden keine Ruhe, und so beauftragt sie Cormoran und Robin, den alten Fall noch einmal aufzurollen. Ein Jahr haben die Privatermittler Zeit, um den Cold Case zu lösen. Was ihnen selbstredend gelingt.

„Böses Blut“ ist ein wunderbar altmodischer Krimi, für den man, wir betonen es noch einmal, Geduld und Muße braucht. Aber: Die Lektüre lohnt sich. Schon allein, um zu erfahren, ob Cormoran und Robin endlich ein Paar werden.  

Petra Pluwatsch

Auf diesem Blog findet sich auch die Besprechung eines vorangegangenen Cormoran-Strike-Falles: „Weißer Tod“ – und zwar HIER.

Robert Galbraith: „Böses Blut“, dt. von Christoph Göhler und Kristof Kurz, Blanvalet, 1196 Seiten, 26 Euro. E-Book: 19,99 Euro.  

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