
Risikofrucht Ananas – warum das so ist, erzählt Simone Buchholz. Foto: Bücheratlas
Chastity Riley in Not. Die Geburtstagsparty von Hauptkommissar Faller in einer angesagten Hamburger Bar wird von einem Trupp Bewaffneter gesprengt. Außerdem hat sich die Staatsanwältin an einer Ananas verletzt. Jetzt pocht es im Daumen, Fieber schüttelt ihren Körper, und in ihrem Kopf geht es noch einen Tick schräger zu als sonst. Schon bald laufen die Dinge vollends aus dem Ruder: Ein Barbesucher wird gefesselt und gequält. Der Mann hat ordentlich Dreck am Stecken. Jetzt, so scheint es, soll er für alles büßen, was er anderen Menschen im Laufe seines Lebens angetan hat.
„Hotel Cartagena“ ist der neunte Band der mehrfach preisgekrönten Riley-Reihe. Simone Buchholz erzählt darin die Geschichte einer gigantischen Rache. Es geht um Drogen, um Liebe, um enttäuschte Hoffnungen und ein verpfuschtes Leben. Buchholz arbeitet mit zahlreichen Rückblenden, was dem Erzählfluss nicht immer gut tut.
Umso stärker ist ihre unkonventionelle und an der Seele versehrte Heldin Riley, die ihresgleichen sucht in der deutschen Krimilandschaft. Rotzfrech, sprunghaft und schnoddrig kommentiert sie das Geschehen und spricht aus, was andere sich nicht einmal zu denken trauen.
Petra Pluwatsch
Lesungen mit Simone Buchholz
in Marburg am 24. September 2019,
in Gießen am 30. September,
in Gütersloh am 1. Oktober,
in Frankfurt am 17. Oktober,
in Innsbruck am 23. Oktober.
Weitere Lesungen folgen – zumal zu Beginn des Jahres 2020.
Simone Buchholz: „Hotel Cartagena“, Suhrkamp, 230 Seiten, 15,95 Euro.