Reise ans Ende der Welt (4): Le Teich ist der internationale Knotenpunkt der Vogelszene

Dies ist eine Reise ans Ende der Welt und wieder zurück. Durchs Elsaß, die Auvergne und Aquitanien, durch  Spaniens starken Norden übers Baskenland und Galicien bis nach Finis terrae, dann zurück über die Provence und den Kanton Freiburg. Sächliches und Nebensächliches in loser Folge.

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Nein, nicht die Vögel sollen im Park den Schnabel halten. Foto: Bücheratlas

Ein kräftiges „Bonjour“ ist hier fehl am Platze. Bei Begegnungen wird freundlich mit dem Kopf genickt oder ein Gruß gehaucht. Als wäre man in einer Kirche. „Silence“ heißt es auf vielen Hinweisschildern. Man will ja nicht stören. Denn die hier zeit- und dauerweilende Vogelwelt ist sensibel. Le Teich heißt der Ort bei Arcachon, dessen „Réserve ornithologique“ eine Attraktion für Naturfreunde ist.

Eine Attraktion ist dieser Ort aber auch für die Vögel, die hier auf ihren Lebenswegen und Wanderzügen ideale Bedingungen vorfinden. Das ganze Jahr über ist hier Saison. Löffler, die mit ihrem breiten Schnabelende den Wasserboden durchpflügen, und Brandgänse, deren Gefieder eine kräftige rostrote Schärpe schmückt, Kraniche, Milane, Störche, Haubentaucher, Rallen, Säbelschnäbler mit ihrem nach oben gebogenen Schnabel – das sind nur einige wenige der Stars auf dem Gelände. Und wer als Besucher kommt, wenn gerade Flut ist, sieht ein paar Exemplare mehr (weil die Tiere bei Ebbe gerne das seichte Wasser nach Beute absuchen).

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Vogelfreund im Tarnanzug Foto: Bücheratlas

Sechs Kilometer lang ist der Rundweg. Drei bis vier Stunden braucht man dazu, wenn man es entspannt angeht. Manche bleiben deutlich länger. In den 20 überdachten Beobachtungsstationen trifft man Menschen, die mit hochgerüstetem Foto-Equipment auf ihren Schuss warten. Manche feuern auch im Stakkato ihre Aufnahmen ab. Gerne in der kompletten Tarnausrüstung – vom Körper bis zum Teleobjektiv.  Ferngläser gehören für alle zur Grundausstattung. Wer sie nicht im Gepäck hat, kann sie an der Kasse ausleihen.

Auch das noch

Und danach? Vielleicht auf ein paar Austern ins Nachbardorf. Im Port de Larros in Gujan-Mestras steht eine Bude neben der anderen. Viel anderes gibt es allerdings nicht zu essen (und zu sehen). Schnecken, Garnelen, ja, das auch noch. Aber vor allem Austern.  Uns hat es bei den Vigiers im Restaurant Le Routioutiou (Cabane 154), gerade mit einer „Goldmedaille“ ausgezeichnet, sehr gut geschmeckt. Selbst am späten Nachmittag wurden wir noch herzlich willkommen geheißen. Das Basisgericht – sechs Austern No. 3 mit Zutaten und einem Glas Wein – für 9 Euro.

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Austern-Buden im Port de Larros Foto: Bücheratlas

Martin Oehlen

 

 

 

 

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