
Die Frage ist: Auf wessen Seite steht der Düsseldorfer Polizeibeamte Max Bauer? Auf der seines Arbeitgebers, der ihn verdächtigt, Drogen zu schmuggeln? Oder auf der seiner russischen Stiefbrüder, Polizisten wie er, die verstrickt sind in den internationalen Kokainhandel? Horst Eckert entwirft in seinem Thriller „Nacht der Verräter“ ein literarisches Vexierspiel, in dem alles möglich scheint.
Der Düsseldorfer Autor unterbricht damit seine 2013 begonnene Serie von Polit-Krimis um den Ermittler Vincent Veih. Statt um rechtsradikale Netzwerke und das Wiedererwachen braunen Gedankenguts in Deutschland geht es diesmal um Drogengeschäfte in Milliardenhöhe. Der weltweite Handel mit Kokain und Pillen ist aufgeteilt zwischen einigen wenigen Kartellen, die es nicht mögen, wenn ein paar korrupte Düsseldorfer Polizisten mitmischen wollen im großen Spiel.
Der Ehrgeiz der Stiefbrüder
Doch genau das haben Max Bauers Stiefbrüder getan. Sie haben einige Kilo Kokain abgezweigt. Nun versuchen sie, ihr eigenes Geschäft aufzuziehen. Dann verschwindet Max Bauers Ehefrau Julia, auch sie kein unbeschriebenes Blatt, wie sich bald herausstellt.
Ein spannender Krimi, in dem man viel über den internationalen Drogenhandel erfährt. An Horst Eckerts hochgelobte Polit-Thriller allerdings kommt dieser Stand-Alone nicht heran.
Petra Pluwatsch
Auf diesem Blog
haben wir von Horst Eckerts Kriminalromane „Die Macht der Wölfe“ (HIER) und „Im Namen der Lüge“ (HIER) besprochen. Außerdem findet sich ein Kurzinterview mit dem Autor: „Solche wutgetriebenen Extremisten sind brandgefährlich“ (HIER).
Lesungen
mit Horst Eckert gibt es in Solingen (10. 10. 2024), Kassel (15. 10.), Weilheim (25. 10.), Monheim (29. 10.) und Düsseldorf (31. 10. 2024). Die Lesereise geht im November weiter.
Horst Eckert: „Nacht der Verräter“, Heyne, 398 Seiten, 17 Euro. E-Book: 9,99 Euro.
