
Erst vor wenigen Monaten ist der erste Band einer neuen schwedischen Krimireihe von Tove Alsterdal in deutscher Übersetzung erschienen. Jetzt liegt bereits Band zwei vor. „Erdschwarz“ knüpft nahtlos an „Sturmrot“ an, den ersten Teil der Serie. Ein Nachteil ist das glücklicherweise nicht. Die Geschichte um den verschwundenen Schauspieler Hans Runne, der Wochen später tot in einem verlassenen Haus aufgefunden wird, funktioniert auch ohne den Vorgängerband.
Eigentlich möchte Eira Sjödin nichts mehr mit Gewaltverbrechen zu tun haben. In der nordschwedischen Provinz schiebt sie eine ruhige Kugel und kümmert sich um die Heimunterbringung ihrer demenzkranken Mutter. Damit ist es nach der Entdeckung des toten Hans Runne vorbei.
Ermittlerteam tappt im Dunkeln
Der Mann ist offenbar mehrere Wochen in den Wäldern von Angermanland gefangen gehalten worden. Er ist dort elendig verhungert und verdurstet. An einer Hand fehlen zwei Finger, die stümperhaft abgehackt worden sind. Ein Racheakt der organisierten Kriminalität? Und was hat Hans Runnes Schicksal mit einem ähnlichen Fall in einem anderen Teil Schwedens zu tun?
Nicht nur das Ermittlerteam tappt anfangs tüchtig im Dunkeln. Tove Alsterdal ist mit diesem Fortsetzungsband ein spannender und vielschichtiger Krimi gelungen. Feiner Lesestoff also für dunkle Winternächte.
Petra Pluwatsch
Tove Alsterdal: „Erdschwarz“, Rowohlt, dt. von Hanna Granz, 398 Seiten, 17 Euro. E-Book: 9,99 Euro.

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