
Mancher Autorin, manchem Autor wäre sicher längst die Luft ausgegangen. Nicht so Tess Gerritsen. Gerade hat die US-amerikanische Schriftstellerin mit ihrem Krimi „Mutterherz“ den 13. Band ihrer Rizzoli-Isles-Reihe vorgelegt. Und der liest sich so frisch und munter, als wäre sie gerade erst eingestiegen in die immerhin bald 20 Jahre alte Reihe.
Der Inhalt: Eine Krankenschwester wird nach Dienstschluss tot in ihrem Haus in Boston aufgefunden. Jeder mochte Sofia Suarez, die ihr Leben seit dem Tod ihres Mannes mit einem Goldfisch namens Henry teilte und nachweislich keine Feinde hatte. Wer also hat der Mittfünfzigerin brutal den Schädel eingeschlagen? Gestohlen wurde nichts, die Spuren deuten darauf hin, dass das Opfer den Täter ins Haus gelassen hat. .
Mutter Angela mischt sich in die Ermittlungen ein
Detective Jane Rizzoli braucht viel Geduld und Fingerspitzengefühl, um die Hintergründe der bösen Tat aufzuklären, die ihre Wurzeln in einem lange zurückliegenden Mordfall hat. Dass ihre etwas überspannte Mutter Angela sich in der Nachbarschaft als Hobbyermittlerin betätigt – und dabei in einen argen Schlamassel gerät –, macht die Sache nicht besser. Die neuen Nachbarn haben Angela Rizzolis Interesse geweckt, und so bittet sie ihre genervte Tochter, sich die geheimnisvollen Fremden einmal genauer anzusehen. Außerdem gilt es, eine verletzliche junge Frau vor einem vermeintlichen Stalker zu schützen. Ist die junge Studentin wirklich im Schneematsch vor ein Auto gestolpert, oder hat da jemand nachgeholfen?
Geschickt verwebt Tess Gerritsen die diversen Handlungsstränge, die natürlich alle zusammenhängen, zu einer spannenden und stimmigen Geschichte, die zu lesen einfach Spaß macht. Mit anderen Worten: Tess Gerritsen in Bestform.
Petra Pluwatsch
Lesereise
von Tess Gerritsen: Wien (27. 10. 2022), Köln (31. 10.), Erfurt (1. 11.), Lüneburg (3. 11.), Hamburg (4. 11.) und München (5. 11. 2022).
Tess Gerritsen: „Mutterherz“, dt. von Andreas Jäger, Limes, 384 Seiten, 22 Euro. E-Book 16,99.
