Reise ans Ende der Welt (13): Altamiras Rindvieh und Santillana del Mar

Dies ist eine Reise ans Ende der Welt und wieder zurück. Durchs Elsaß, die Auvergne und Aquitanien, durch  Spaniens starken Norden übers Baskenland und Galicien bis nach Finis terrae, dann zurück über die Provence und den Kanton Freiburg. Sächliches und Nebensächliches in loser Folge.

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Originalgetreu, aber nicht original: Das Altamira-Museum mit rekonstruierter Höhle und begleitender Ausstellung. Foto: Bücheratlas

Wer auch immer die Texte zur Dauerausstellung im Museum von Altamira verfasst hat – der Mensch war ein Schwärmer. Ein Meisterwerk von universeller Schönheit seien die Höhlenmalereien von Altamira, steht da geschrieben. Von künstlerischer Genialität  und Brillanz der Darstellung ist die Rede.

Nun, das ist nicht übertrieben. Rund zwei Kilometer von Santillana del Mar entfernt befindet sich ein Meilenstein prähistorischer Kunst. Eben jene Höhle von Altamira. Entdeckt wurde die „Sixtinische Kapelle der Steinzeit“ bereits im Jahr 1879. Von einem Jäger, der auf der Suche nach seinem ausgebüxten Hund war. Öffentlich zugänglich ist sie allerdings schon lange nicht mehr. Stattdessen müssen sich die Besucher mit einem originalgetreuen Nachbau zufriedengeben, wollen sie die Wisente, Bisons, Ziegen und Hirsche bestaunen, die unbekannte Künstler vor  14.000, 15.000 Jahren oder vielleicht sogar noch früher an die Wände malten.

So prächtig wie die wesentlich älteren Malereien  in den Höhlen von Lascaux und Chauvet in Frankreich sind die Darstellungen von Altamira zwar nicht. Einen Besuch lohnt die spanische Höhle allemal. Zumal man durch einen kleinen Park noch zur Originalhöhle wandern und sie zumindest von außen bestaunen kann.

Auch das noch

In einer berückenden Berg- und Küstenlandschaft ein berückendes Dorf: Santillana del Mar. Liegt aber nicht am Meer, sondern auf der Höhe. Steinpaläste, Kopfsteinpflaster, romanische Kirche und Autofreiheit. Ein vormodernes Märchen wie am Computer erträumt. Deshalb allerdings auch ein Magnet für zahlreiche Touristen. Was kein Restaurant ist, ist ein Souvenirshop oder ein Hotel. Klingt furchtbar. Ist es aber nicht. Abends wird es eh ruhig. Was sonst noch zu sehen ist? Na, die Höhlenmalerei von Altamira in zwei Kilometern – siehe oben! Und der Nationalpark der Picos des Europa liegt um die Ecke, Santander ist eine halbe Autostunde entfernt und Bilbao etwas mehr als eine Stunde.

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Die Plaza Mayor ist – wie auch die umliegenden Gassen – verkehrsberuhigt. Nur Anwohner (und Hotelgäste) dürfen hier vorfahren. Da nimmt man gerne unter einem Sonnenschirm Platz und wirft einen Blick in die Sepisekarte. Foto: Bücheratlas

Übernachten

**** Parador Santillana del Mar liegt am Plaza Mayor und hat einen Stern weniger als der Parador Gil Blas gleich gegenüber. Zentraler geht’s nicht. Die Zufahrt durch die engen Gassen ist tricky. Schöner Garten. Angenehm bei Sommerhitze die dunkle Kühle. Knarzende Parador-Dielen. Die nur mit Effet zu verschließenden Zimmertüren sorgen für einige Lärmentwicklung. Parkplatz vorhanden (gegen Gebühr).

PS: Alle Übernachtungs-Tipps sind ohne Kenntnis oder gar Unterstützung der betroffenen Unterkünfte recherchiert und verfasst worden. Die Wohlfühl-Sterne: * ordentlich ** gut *** sehr gut **** überragend ***** außergewöhnlich.
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Treppenhaus mit Pflanzen Foto: Bücheratlas

Petra Pluwatsch

 

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