
Von Liebe, Tod und Mord handelt der Krimi von Eva García Sáenz. Foto: Bücheratlas
20 Jahre war Ruhe in Vitoria. Die schreckliche Mordserie, die die baskische Hauptstadt Mitte der 1990er Jahre erschütterte, schien beendet, der Täter war zu einer langjährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Doch wenige Wochen bevor Tasio Ortiz erstmals ein paar Tage Urlaub vom Gefängnis nehmen darf, geschieht erneut ein Doppelmord. Ein junges Paar wird tot in der Kathedrale von Vitoria gefunden, und die Tat trägt die Handschrift von Ortiz. Die beiden Toten sind nackt, und einer berührt das Gesicht des anderen zärtlich mit einer Hand.
Dieser bizarre Mord soll nicht der letzte seiner Art bleiben, und bis Inspektor Ayala den Täter überführt, muss sich der Leser durch mehr als 500 Seiten arbeiten. Doch die Mühe lohnt sich. „Die Stille des Todes“ von Eva García Sáenz ist ein Krimi der Extraklasse und hielt sich in der spanischen Heimat der Autorin wochenlang an der Spitze der Bestsellerlisten. Eva García Sáenz zeichnet das Bild einer lebendigen baskischen Stadt, in der sich Schreckliches tut. Die Gründe dafür liegen weit in der Vergangenheit. Diese Idee ist zwar nicht neu, doch die Geschichte ist so spannend, so frisch und rasant erzählt, dass man das Buch bis zu letzten Seite nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Petra Pluwatsch
Eva García Sáenz: „Die Stille des Todes“, dt. von Alice Jakubeit, Scherz, 576 Seiten, 15 Euro. E-Book: 4,99 Euro.