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Mein Mann ein Auftragskiller? Dorit Zeiner schließt diese Möglichkeit nicht aus, nachdem sie die Fotos von mehreren Toten und eine Waffe in der Garage ihres Partners gefunden hat. Martin Zeiner, der langweilige Verfassungsschützer, ist offensichtlich ein Mann mit vielen Talenten. Bei der Kölner Kommissarin Lena Lacher stößt Dorit Zeiner mit ihrem unglaublichen Verdacht auf offene Ohren. Die Ermittlerin hat ein schweres Jahr hinter sich: Mann und Kind sind tot, gestorben bei einem von ihr verschuldeten Unfall. Erst allmählich kommt sie wieder auf die Füße.
„Engels Tod“ ist der dritte Band einer Reihe um Lena Larcher. Reinhard Rohn hat die Serie 2015 aufgelegt, und wie auch zwei weitere Krimireihen des Autors spielt sie in Köln. Schnell bestätigt sich der Verdacht von Dorit Zeiner: Ihr Mann ist nicht der, der zu sein er vorgab, und hat mehrere Menschenleben auf dem Gewissen. Rohn erzählt eine psychologisch stimmige Geschichte über eine verirrte Seele, die schon früh auf Abwege gerät. Weniger überzeugend sind die Alleingänge der Kommissarin, die auf eigene Faust ermittelt und sich – darf sie das? – mit der Frau des Täters angefreundet hat. Dennoch: interessanter Plot, viel Spannung, viel Kölner Lokalkolorit.
Petra Pluwatsch
Reinhard Rohn: „Engels Tod“, dtv, 316 Seiten, 10,95 Euro. E-Book: 9,99 Euro.