
Südkölnisches Stillleben mit Wolfgang Niedecken um fünf vor zwölf. Foto: Bücheratlas
Der Kölner Chlodwigplatz um fünf vor zwölf. Wolfgang Niedecken stellt sich für ein Fotografenteam auf die Verkehrsinsel. Im Hintergrund die Severinstorburg, das südkölnische Biotop also, das für ihn Heimat ist. Eine Reklame verweist auf „Neuland“, was immer gut klingt. Aus dem Auto-Kreisel, der zu dieser Uhrzeit Stoßstange an Stoßstange den Platz beglückt, lehnt sich ein Fahrer aus dem Fenster und ruft ein langgezogenes „Wolfgang“ in den Herbsthimmel. „Hey!“ grüßt Niedecken zurück. Wer das war? Keine Ahnung. Man kennt sich hier, auch ohne sich zu kennen.
Soeben endete die BAP-Tournee für dieses Jahr – bevor es im nächsten Sommer mit einigen Open Airs weitergeht. Danach wird erst einmal Pause sein. Im Kölner Palladium ereignete sich jetzt das Saison-Finale 2018.
Machen wir es kurz: es war groß!

Wenn Wolfgang Niedeckens BAP sich ein erstes Mal zur Verabschiedung aufstellt, dann ist klar, dass jetzt noch lange nicht Schluss ist. Erst recht nicht beim letzten Konzert des Jahres, das im Kölner Palladium stattfand. Foto: Bücheratlas
Ein brillantes Konzert. Mit einer Bläser-Formation, die das Klangbild massiv intensivierte und variierte. BAP-Klassiker zumeist und einige Novitäten obendrein. Und langweilig wurde es nie. Klingt unglaublich. Aber wenn’s doch der Eindruck war. Schön war’s. Gut war’s.
Wer nicht in Köln-Mülheim anwesend war, wer nicht den Live-Stream gesehen hat – ab sofort gibt es das Live-Album „Live und deutlich“. Nicht aus dem Palladium, so schnell klappt es mit der Technik dann doch noch nicht, aber immerhin aus dem Circus Krone in München.
Ein Gespräch mit Wolfgang Niedecken, das kurz vor dem Finale geführt wurde, gibt es hier:
Martin Oehlen