Es sind eben doch noch nicht alle Bücher online einzusehen – jedenfalls nicht „mal eben so“. Da hilft ein Besuch in der Kölner Stadtbibliothek weiter, vom Deutschen Bibliotheksverband im Jahre 2015 zur „Bibliothek des Jahres“ gekürt. Die feine Auszeichnung hat nichts von ihrer Berechtigung verloren: Freundliche, schnelle und effektive Unterstützung gibt es von der Dame im zweiten Stock. Das ist die Etage, was womöglich gar nicht so sehr bekannt ist, wo man eine Rekonstruktion von Heinrich Bölls Arbeitszimmer besichtigen kann. Ein Blick zurück in die alte Bundesrepublik. Den ermöglicht zudem das hier ansässige Heinrich-Böll-Archiv, das Gabriele Ewenz leitet.

Heinrich Bölls Arbeitszimmer ist in der Kölner Stadtbibliothek ausgestellt. Fotos: Bücheratlas
Warum wir das alles erwähnen? Jetzt, wo auf diesem Blog ein paar Frankreich-Reminiszenzen abgesondert werden, überrascht uns der „Bibliobus Multimédia“ des Institut français, der beim Besuch vor dem Bibliotheks-Gebäude parkt. Düsseldorfer Kennzeichen. In der NRW-Landeshauptstadt gibt es ebenso wie in Köln eine Dependance der französischen Kultureinrichtung. Der Bus fährt regelmäßig quer durch den Westen – nach Bielefeld, Dortmund, Krefeld, Meerbusch, Mülheim, Münster, Ratingen und Viersen. Im Prinzip einmal im Monat parkt er an diesen Orten für ein paar Stunden ein. An Bord? Genau! So viele französische Titel, wie sie in einen Kleinbus passen.
Prima Sache. Kann man sich gerade jetzt mal wieder gar nicht heftig genug wünschen, dass die europäische Nachbarschaft gepflegt wird. Zu Bölls Zeiten eine historisch begründete Selbstverständlichkeit. Und heute eine neu bewusst gewordene Notwendigkeit.
M. Oe.
Hinweise zum Bücherbus in NRW unter bibliobus.duesseldorf@institutfrançais.de
Die Stadtbibliothek Köln öffnet täglich (außer am Sonntag) um 10 Uhr – und hält die Türen offen mal bis 15 Uhr (am Samstag), mal bis 18 Uhr und mal bis 20 Uhr.