
Nelson Mandelas Zelle als gläserner Nachbau nebst Rezitator in Florenz. Foto: Bücheratlas
Bob Dylans Frühlings-Ausflug nach Europa ist soeben zu Ende gegangen. Da wollen wir nicht versäumen, eine Kleinigkeit nachzutragen. Denn auf diesem jüngsten Teilstück seiner „Never ending tour“ kam es auch zu einer Begegnung mit Nelson Mandela. Der Schauspieler Nicola Pecci führte die beiden Herren im April in Florenz zusammen – in einem gläsernen Nachbau jener Zelle, in der der politische Gefangene einst in Südafrika eingesperrt war. Errichtet wurde der Nachbau anlässlich des 100. Geburtstags von Nelson Rolihlahla Mandela, der am 18. Juli 1918 geboren wurde und am 5. Dezember 2013 gestorben ist und den nicht wenige seiner Landsleute „Tata“ – Vater – nannten. Und Pecci zog in diesen Kubus ein, ausgestattet mit Decken und Pseudo-Ofen, als Dylan wenige Meter entfernt im Nelson Mandela Forum auftrat.
Während die Konzertgäste Richtung Halle strömten, allenfalls kurz innehielten, um ihrer Irritation Herr zu werden, las der Schauspieler aus Texten des Politikers und des Poeten. Das Motto der Performance: Nobelpreisträger trifft Nobelpreisträger. Der eine hatte die Auszeichnung für seine Friedensarbeit (1993), der andere fürs literarische Wirken (2015) bekommen. Nach dem Konzert war die Glaszelle leider schon wieder verwaist. Ein Spuk nur, diese Begegnung zweier unterschiedlicher Giganten, aber ein schöner.
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