Klimaschwankungen


Mit der Leichtigkeit ist das so eine Sache. Einerseits ist sie jederzeit willkommen, andererseits ist sie nicht immer zu zu haben. Ein Gang über die Frankfurter Buchmesse, deren 75. Jahrgang an diesem Sonntag endet und die 215.000 Besucherinnen und Besucher angelockt hat, ist daher eine Wanderung durch alle möglichen Klimata. Fotos: Bücheratlas
Normalstand


Vor 75 Jahren fand die erste Frankfurter Buchmesse statt. Daran wird auf der Jubiläums-Messe vielfach erinnert. Zur Premiere in der Paulskirche kamen 205 deutsche Verlage – in diesem Jahr sind es insgesamt 6000 Aussteller aus aller Welt. Der „Normalstand“ bestand 1949 aus einer – wie es heißt – „schräg gestellten 2-qm-Platte mit vier verschiebbaren Leisten für 100 DM Miete“. Einen Gastlandauftritt gab es auch damals schon: Französische Bücher wurden in den Römerhallen ausgestellt. Fotos: Bücheratlas
Spitzen-Himmel

„Worte in Waben“ lautet das Motto des diesjährigen Gastlandes Slowenien. Vor allem sind es Worte unter einem Spitzen-Himmel. Einschlägige Handwerkskunst hängt nämlich von der Decke des slowenischen Pavillons. Dass die gigantischen Arbeiten einige deutliche Löcher aufweisen, passt nur zu gut zum Empfinden, dass die Messe zwar schön ist, aber die Welt eine miese Phase hat. Foto: Bücheratlas
Zugehörigkeit

Der Andrang ist abermals erheblich. Ja, es gibt auch Kojen, an denen man nur deshalb stehenbleiben möchte, weil einem jene einsamen Büchermenschen leidtun, die da so sehnlichst wie vergebens auf Besucherinnen und Besucher warten. Aber in der Regel geht es munter zu. Zumal dort, wo die deutschsprachigen Verlage ihr Heimspiel haben. Warum so viele Verlage zur Frankfurter Buchmesse kommen? In einer von der Messe selbst initiierten Umfrage zum Jubiläum sagt Piper-Verlegerin Felicitas von Lovenberg: „Man muss dabei sein. Wer nicht hin geht, gehört nicht dazu.“ Foto: Bücheratlas
Entdeckerfreude

Die schönste Freude ist es natürlich, Bücher zu entdecken, von denen man noch nichts wusste. Hier ein Hinweis auf den Literaturnobelpreisträger Bob Dylan. Die Originalausgabe kommt nächste Woche bei Callaway heraus. Auf Deutsch erscheint der Band mit bislang unveröffentlichtem Material, das im „Bob Dylan Center“ in Tulsa (Oklahoma) aufbewahrt wird, bei Droemer. Und zwar am 2. November – aber das ist ja schon auf dem Foto zu lesen. Foto: Bücheratlas
Martin Oehlen
Auf diesem Blog
haben wir schon drei Beiträge über die Frankfurter Buchmesse 2023 veröffentlicht:
„Die Vorsteherin bekennt ihre Verwirrung“ (HIER),
„Alle Anschein-Waffen sind verboten“ (HIER) und
Dostojewskis Schuld an der aktuellen Lage in Russland (HIER).