
Man kennt Geschichten wie diese: Drei Freundinnen verreisen zusammen, um mal wieder richtig einen draufzumachen. Darcy will ihre Scheidung feiern und lädt Kate und Camilla zu einem Luxusurlaub auf den Malediven ein. Sonne satt, azurblaues Meer und bonbonbunte Cocktails am Strand. Doch der Aufenthalt im exklusiven Sapphire Island Resort entwickelt sich schnell zu einem Horrortrip. Die angeblichen Freundinnen sind einander nicht grün. Ein Gast entpuppt sich als hochaggressiver Schläger, der seine frisch angetraute Ehefrau verprügelt, und schon bald gibt es einen Toten.
Caro Carver, Dozentin für kreatives Schreiben an der Universität Glasgow, hat aus dem sattsam bekannten Plot einen spannenden und vielschichtigen Pageturner gemacht. „Bad Tourists“ ist ihr erster Spannungsroman. Geschickt spielt sie mit mehreren Erzählperspektiven und führt ihre Leserschaft mehr als einmal in die Irre.
Die Freundschaft der drei Frauen beruht auf einem gemeinsamen erlittenen traumatischen Erlebnis, dessen Nachwehen bis in die Gegenwart reichen. Das Ende allerdings ist, wenn auch psychologisch überzeugend, reichlich brutal ausgefallen, was vielleicht nicht jedermanns Sache ist. Etwas weniger Blut hätte es auch getan.
Petra Pluwatsch
Caro Carver: „Bad Tourists“, dt. von Janine Malz, Fischer, 448 Seiten, 17 Euro. E-Book: 12,99 Euro.
