Tierschutz, Datenklau und Weltraumschrott: Judith Gridl lässt es in ihrem Techno-Thriller „Der tiefste Punkt“ ordentlich krachen

Foto: Bücheratlas/M.Oe.

Eine Hochzeitsgesellschaft fährt hinaus auf die Ostsee – und kehrt nicht mehr zurück.  Am nächsten Morgen werden 24 Leichen an den Strand des Örtchens Reetna gespült. Frauen, Männer, ein Kind. Die Mitglieder der Hochzeitsband sind darunter und auch das Hochzeitspaar selbst. Eine Tragödie, die auf eine fatale Fehleinschätzung der Wetterlage zurückgeht. Oder gab es noch andere Gründe, dass die „Hedwig“ in schwerer See auf den Sockel eines Windrades auffuhr?

Ausfall der Radargeräte

Warum beispielsweise sind zum Zeitpunkt des Unglücks in der ganzen Region die Radargeräte ausgefallen? Hat der Kapitän deswegen die Orientierung verloren? Und warum funktionierten die Handys nicht? Wieso war das Internet nicht mehr erreichbar? Das Ganze sieht nach einem gezielten Angriff auf das Kommunikationssystem aus. Die Spuren führen nach Paris in die European Space Agency „Bertrand“, nach Kenia in den Tsavo-West-Nationalpark – und sogar ins All zur internationalen Weltraumstation ISS. Judith Gridl, Fernsehjournalistin und Drehbuchautorin, lässt es ohne Frage ordentlich krachen in ihrem Techno-Thriller „Der tiefste Punkt“.  

Unter den Toten, die die Gemeinde Reetna zu beklagen hat, ist auch Simon, der Mitbewohner von Computerexpertin Nina. Die jedoch glaubt, den angeblich Toten Stunden nach dem Untergang der „Hedwig“ am Strand gesehen zu haben. Gemeinsam mit dem Rettungsflieger Matthew versucht sie, die Hintergründe des Unglücks aufzudecken. Als in ihr Haus eingebrochen und Simons Zimmer durchwühlt wird, ist sie endgültig davon überzeugt, dass hinter der Katastrophe mehr steckt als menschliches Versagen.

Weltall und Wilderei

Derweil versuchen Tierschützer in Kenia, die letzten Elefantenherden des Landes vor einer Gruppe skrupelloser Wilderer zu schützen. In Paris wundert sich der Leiter der European Space Agency über merkwürdige GPS-Daten, und in Florida bereitet sich Astronautin Shana auf ihren Start ins Weltall vor. Und schon sind wir mittendrin in einer atemberaubenden Jagd nach einem internationalen Verbrecherring.

Man merkt dem Buch an, dass seine Autorin Erfahrungen im Drehbuchschreiben hat. Judith Gridl arbeitet mit Cliffhangern, vielen schnellen Schnitten und häufigen Ortswechseln. Die Themen, die sie dabei aufgreift, sind hochaktuell. Es geht um Tierschutz, um Datenklau und nicht zuletzt um die Gefahren von Elektroschrott im Weltall. All das ist zu einer rasanten, hochspannenden Story zusammengemixt.

Petra Pluwatsch  

Judith Gridl: „Der tiefste Punkt“, Knaur, 368 Seiten, 12,99 Euro. E-Book: 9,99 Euro.

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