
Mit den Geheimtipps ist es so eine Sache! Meistens sind sie so geheim nun auch wieder nicht. Und wo dann „Geheimtipp“ draufsteht, steht eine Besucherschlange davor. Das gilt auch für den Schlüssellochblick auf den Petersdom. Gleichwohl steht er noch nicht in jedem Rom-Führer; schon gar nicht gehört er zur Standard-Stadtrundfahrt.
Eine Insel im tosenden Meer
Um diese besonderen Perspektive zu genießen, muss man nur den Aventin erklimmen, einen der sieben römischen, von Legenden überzogenen Hügel. Ein Anstieg, ja, aber einer, der sich leicht meistern lässt, wenn man beispielsweise an der Kirche Santa Maria in Cosmedin startet, wo die Bocca de Verita zum Handauflegen einlädt. Schnell entschwindet dann das laute Rom und öffnet sich ein exquisites, grünes, ruhiges, schönes Wohnviertel. Keine Touristenströme, kein Autostau, allerdings auch kaum kulinarische Angebote.
Ein Hügel als Insel im tosenden Meer der Roma aeterna. Im übersichtlichen Parco Savello (auch Orangengarten genannt) und im noch kleineren Giardino di Sant’Alessio lässt sich unter Pinien herrlich rasten. Vor allem aber präsentiert sich die Stadt über die Balustraden hinweg im Cinemascope-Format. Zum Sattsehen bestens geeignet.


Als wär’s ein Gemälde
Das genaue Gegenteil, nämlich die Fokussierung auf die wohl berühmteste Sehenswürdigkeit dortselbst, bietet sich an der Pforte des Malteserordens. Auf der Piazza dei Cavalieri di Malta ist das blankbefingerte Objekt nicht zu verpassen – denn meistens, wir sagten es schon, macht sich schon jemand an der Tür zu schaffen.
Beim Blick durchs Schlüsselloch, durch das Buco della serratura dell’Ordine di Malta, wird die Kuppel des Petersdoms auf schier ideale Weise von Lorbeerbäumen gerahmt. Ein Gemälde, stellt fast jede und jeder fest. Dessen Besichtigung ist kostenlos und jederzeit möglich.
Martin Oehlen
Auf diesem Blog
haben wir noch einen Geheimtipp für Rom platziert: „Rom für Eingeweihte: Mit dem Passwort vorbei an der Schweizer Garde“ – und zwar HIER.
Ein wirklich schöner Ort. Mir ist ein Foto (vielleicht auch wegen der hinter uns wartenden Menschenmenge) leider nicht gelungen. aber der Blick allein ist berauschend. Viele Grüße!
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Ja, man hat gleich ein schlechtes Gewissen, wenn da eine Schlange hinter einem wartet. Wobei – ich habe auch Schlüsselllochgucker gesehen, die sich alle Zeit nahmen… Herzliche Grüße!
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