Mord im Land der nächsten Kulturhauptstadt Europas. Eine Autobombe tötete die Journalistin Daphne Caruana Galizia am 16. Oktober 2017. In La Valletta, das sich derzeit prächtig herausputzt für das kommende Jahr, in dem es als Kulturmetropole die Aufmerksamkeit Europas auf sich lenken will, gingen in der vergangenen Woche Tausende auf die Straße. Die beiden Banner mit den Vokabeln „Mafia“ und „State“, direkt gegenüber dem Parlament aufgehängt, wurden kurzfristig von der Polizei entfernt – aber dann doch wieder zugelassen und abermals prominent platziert. Unter dem Beifall der Demonstranten. Unterstützung gab es allenthalben für eine kritische Presse. „Reporter ohne Grenzen“ reihte Daphne Caruana Galizia ein in die Reihe der tapferen Aufklärerinnen. Die Times of Malta wie auch andere Zeitungen bekannten, keine Angst zu haben – „the pen conquers fear“. Und viele Demonstranten trugen den letzte Post der Journalistin auf der T-Shirt-Brust: „Crooks everywhere you look. The situation ist desperate.“