
Im Wald von Throncombe geht es hoch her in dieser finsteren Halloween-Nacht. Schnapsflaschen kreisen, Joints und andere berauschenden Substanzen machen die Runde. Jemand erzählt die Geschichte von „Sally in the Wood“. Die soll am Tag ihrer Hochzeit von ihrem Bräutigam ermordet worden sein und seitdem als Gespenst durch die Wälder geistern.
„Bestrafen, Zerstören, Bereuen“
Am nächsten Morgen ist eine der Feiernden tot. Die 16-jährige Sarah wird mit eingeschlagenem Schädel zu Füßen eines verfallenen Aussichtsturms aufgefunden. Eine Vogelmaske bedeckt das Gesicht der ganz in Weiß gekleideten Schülerin. Ihr langes Haar blondes ist sorgfältig gekämmt, und auf ihren Armen steht in krakeligen Buchstaben „Bestrafen, Zerstören, Bereuen“.
Ein Selbstmord war das nicht, konstatiert Detective Ben Chase, der mit der Aufklärung des Falls betraut ist. Doch wer hat die hübsche Sarah vom Turm gestoßen? War sie vielleicht nicht ganz so nett, wie man dem Ermittler weiß machen will? Und welche Rolle spielt der attraktive Kunstlehrer des örtlichen Privatgymnasiums, das die Teenagerin seit einigen Monaten besuchte?
Puzzle mit Psychologie
Mit „Das Internat“ ist der englischen Autorin Hannah Richell ein temporeicher Thriller gelungen, der mit schnellen Szenewechseln und vielen überraschenden Wendungen arbeitet. Erzählt wird die Geschichte aus mehreren Perspektiven. Jede und jeder der Beteiligten kennt nur einen Teil der Wahrheit. So braucht es mehr als 400 Seiten, ehe sich die einzelnen Puzzleteile nach und nach zu einem stimmigen Ganzen fügen. Psychologisch überzeugend und spannend bis zum bitteren Ende.
Petra Pluwatsch
Hannah Richell: „Das Internat“, dt. von Sabine Längsfeld, Rowohlt, 464 Seiten, 18 Euro. E-Book: 12,99 Euro.

Das hört sich spannend an, ich werde es an dunklen Winterabenden lesen.
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Das ist eine sehr gute Saison-Planung! Viel Vergnügen bei der Lektüre und beste Grüße, P. P.
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