Nur noch eine Woche bleibt Jet Mason. Eine Woche, bis das Aneurysma in ihrem Kopf platzt. Eine Woche, um herauszufinden, wer sie ermorden wollte. Am Halloween-Abend ist die 27-Jährige im Haus ihrer Eltern überfallen worden. Drei Schläge mit einem schweren Gegenstand haben ihre Schädeldecke bersten und ein tödliches Aneurysma entstehen lassen. Eine Operation scheint aussichtslos, die Überlebenschancen betragen kaum zehn Prozent.

Doch Jet ist eine Kämpferin. Gemeinsam mit Billy, ihrem treuen Freund aus Kindertagen, macht sie sich daran, den Mord an sich selbst aufzuklären. Einmal in ihrem Leben will sie etwas zu Ende bringen. Auch wenn sie in acht Tagen tot sein wird.

Mit herzerfrischender Schnoddrigkeit

„Not Quite Dead Yet“ ist der erste Erwachsenen-Thriller der britischen Autorin Holly Jackson. Bekannt wurde sie mit der Krimireihe „A Good Girl‘s Guide to Murder“ für junge Erwachsene, die inzwischen verfilmt wurde.

Für Jet beginnt nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus ein Wettlauf gegen die Zeit. Wird es ihr gelingen, den Täter oder die Täterin zu überführen? Holly Jacksons Protagonistin begegnet ihrem baldigen Tod mit herzerfrischender Schnoddrigkeit. Bloß nicht sentimental werden, auch wenn der Schädel brummt und das malträtierte Gehirn Doppelbilder produziert.

Bluttat an Halloween

Beharrlich verfolgen sie und Billy jede nur denkbare Spur und kommen dabei einem alten Familiengeheimnis auf die Spur. Vor bald 30 Jahre ist etwas passiert, das nicht hätte passieren dürfen. Und das letztendlich zu der Bluttat an Halloween geführt hat. Jet erfährt in dieser einen Woche, was es heißt zu leben und zu lieben. Noch nie, sagt sie zu Billy, habe sie sich so lebendig gefühlt. Bei ihm hat sie eine Heimat gefunden. Wenn auch nur für eine Woche.

Eine spannende, eine zu Herzen gehende und durch und durch lesenswerte Geschichte.  

Petra Pluwatsch   

Holly Jackson: „Not Quite Dead Yet“, dt. von Rainer Schumacher, Lübbe, 486 Seiten, 22,90 Euro. E-Book: 15,99 Euro.