Kreuzfahrt ins Verbrechen: Christina Pertls spannender Kriminalroman „Kein Land in Sicht“

Foto: Bücheratlas / P. P.

Kleine Warnung vorab: Lesen Sie den Krimi „Kein Land in Sicht“ auf Ihrem Sofa, im Ohrensessel, im Café oder am Strand. Aber lesen Sie diesen Roman nie, nie, nie während einer Kreuzfahrt. Es sei denn, Sie wollen die Reise zitternd vor Angst hinter einer verrammelten Kabinentür verbringen.

Blackout der Animateurin

Eine Kreuzfahrt, Sie ahnen es schon, birgt gewisse Gefahren. Man kann unbemerkt über Bord stürzen und in der tosenden See ertrinken. Das geschieht selten. Man kann nach etlichen Freidrinks vom Barhocker fallen oder sich am Frühstücksbüfett um das letzte Lachsschnittchen streiten. Das passiert schon häufiger. Man kann auch eines Morgens verkatert in seiner Kabine aufwachen und nicht mehr wissen, wer man ist.

Das ist Stephanie Mayrhofer passiert, 41 Jahre alt und Animateurin auf der „Freedom of Spirit“. Animateurin? Auch daran kann sich Stephanie Mayrhofer nicht erinnern. Geschweige denn, wie sie auf das Kreuzfahrtschiff gelangt ist, das gerade Kurs auf La Spezia nimmt.  

Showdown vor Marseille

Damit beginnt eine spannende Geschichte um eine international operierende Verbrecherbande, die das Schiff für ihre Zwecke missbraucht. Sieben Tage schickt Autorin Christina Pertl ihre toughe Protagonistin auf die Reise, ehe es kurz vor Marseille zum großen Show-Down kommt. Sieben Tage, in denen Stephanie Mayrhofer Schritt für Schritt ihr Gedächtnis wiedererlangt und begreift, dass sie niemandem trauen kann. Nicht dem Schiffsarzt, nicht ihren Kollegen, vielleicht nicht einmal dem Zimmermädchen.

Eingebettet ist die Handlung in amüsante Schilderungen des ganz normalen Kreuzfahrtwahnsinns. Als da sind: bierselige Motto-Abende, maulende Tischnachbarn und der Kampf ums kalte Büfett. Eine gelungene Mischung aus Spannung und Ferienspaß.

Petra Pluwatsch

Christina Pertl: „Kein Land in Sicht“, Hoffmann und Campe, 302 Seiten, 18 Euro. E-Book: 14,99 Euro.

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