
Der Output von Freida McFadden ist erstaunlich. Rund 30 Bücher hat die US-amerikanische Autorin seit 2013 auf den englischsprachigen Markt geworfen. Sechs ihrer megaspannenden Thriller sind mittlerweile ins Deutsche übersetzt worden – davon drei allein in diesem Jahr. Jüngstes Beispiel für das außerordentliche Erzähltalent der Autorin ist der gerade erschienene Thriller „Der Lehrer“.
Scheidung kommt nicht infrage
Englischlehrer Nate Bennett ist der heißeste Typ, der je an der Caseham Highschool unterrichtet hat. Darüber sind sich alle Schülerinnen einig. Vor allem die 16-jährige Addie Severson ist hingerissen von dem Mann mit den sanften braunen Augen, der ihr zuhört und sie schon bald seine „Seelenverwandte“ nennt.
Nates nicht ganz so smarte Ehefrau, die Mathematiklehrerin Eve Bennett, sieht die Dinge jedoch etwas anders. Nate ist ein Narzisst und vernachlässigt sie in jeder Beziehung. Ein Küsschen nach dem Aufwachen, ein Küsschen zum Abschied, ein Küsschen beim Wiedersehen. Und jeden ersten Samstag im Monat gibt es Blümchensex. Scheidung kommt für Eve dennoch nicht infrage. Stattdessen tröstet sie sich mit einem jungen Schuhverkäufer, mit dem sie sich einmal pro Woche im Lagerraum des Schuhladens vergnügt.
Liebe, Lust und Abhängigkeit
Erzählt wird die Geschichte über falsch verstandene Liebe, Lust und Abhängigkeit aus der Sicht von Addie und Eve. Während Eve zunehmend auf Abstand zu ihrem gefühlskalten Ehemann geht, verliebt sich Addie rettungslos in den auf den ersten Blick so charmanten Lehrer. Was zu einer Katastrophe führt.
Das war zwar nicht anders zu erwarten. Doch Freida McFadden gelingt es, aus dem wahrlich nicht neuen Stoff ein emotionsgeladenes Drama mit zahlreichen überraschenden Wendungen zu machen.
Petra Pluwatsch
Auf diesem Blog
haben wir bereits zwei Thriller von Freida McFadden besprochen: „Wenn sie wüsste“ (HIER) und „Sie wird dich finden“ (HIER).
Freida McFadden: „Der Lehrer“, dt. von Astrid Gravert, Heyne, 400 Seiten, 17 Euro. E-Book: 14,99 Euro.