Finale in der Blauen Lagune: Margarete von Schwarzkopf beschließt mit „Der Tote im Vulkan“ ihre charmante Krimiserie um die Kunsthistorikerin Anna Bentorp

Thermalfreibad Blaue Lagune bei Reykyavik Foto: Bücheratlas / M.Oe.

Nie wieder, das hatte sich Kunsthistorikerin Anna Bentorp geschworen. Nie wieder wird sie Miss Marple spielen und sich in irgendeinen Schlamassel hineinziehen lassen. Doch dann wird ihr alter Freund Heinz Kröger auf Island tot aufgefunden. Angeblich hatte er in der Blauen Lagune einen Herzinfarkt. Doch wer glaubt denn so etwas!

Rachsucht unter Akademikern

Der Krimiautor, bekannt unter dem Namen Winstons Stevens, hatte an einem True-Crime-Buch gearbeitet und war bei seinen Recherchen auf einige Ungereimtheiten gestoßen, von denen er Anna nach seiner Rückkehr nach Deutschland berichten wollte. Und wie das so ist mit guten Vorsätzen: Sie verpuffen wie ein Wassertröpfchen auf der heißen Herdplatte. Anna Bentorp wird rückfällig.

Schon bald steckt sie mittendrin in einer turbulenten Geschichte, in der es um Neid und Rachsucht in Akademikerkreisen geht, um einen alten Wikingerschatz und nicht zuletzt um eine politische Bewegung, die nicht ganz so friedlich ist, wie sie zu sein vorgibt. All das ergibt eine spannende Geschichte mit einer sympathischen Heldin, die zu erfrischender Selbstironie neigt.   

„Eine lange Reise geht zu Ende“

Bereits siebenmal hat die Kölner Journalistin und Krimiautorin Margarete von Schwarzkopf ihre kunstaffine Hobby-Detektivin auf Mörderjagd geschickt. Band acht der Reihe, „Der Tote im Vulkan“, soll die Serie abschließen. „Eine lange Reise geht zu Ende“, schreibt sie im Nachwort. Nun, wir werden sehen. Denn wie das so ist mit guten – oder schlechten – Vorsätzen. Mitunter verpuffen sie: siehe oben.

Schade wäre es allemal um Anna Bentorp, ihren Freund Richard und natürlich um Kommissar Schumann, der es mit dem Dienstgeheimnis nie sehr genau nahm und Anna Dinge verriet, die er besser für sich behalten hätte. Wie die Vorgängerbände ist „Der Tote im Vulkan“ ein charmanter, der englischen Erzähltradition verpflichteter Kriminalroman, an dessen Ende eine klassische Auflösung steht.

Petra Pluwatsch

Premierenlesung

mit Margarete von Schwarzkopf in Cuxhaven (5. 9. 2024). Weitere Auftritte folgen in Hannover (10. 9.), Bad Gandersheim (24. 9.), Bönen (26. 4.), Köln (gemeinsam mit Jean-Luc Bannalec im Rahmen der Crime Cologne am 14. 10.), Frankfurt am Main (18. 10.) und Braunschweig (21. 10. 2024).

Margarete von Schwarzkopf: „Der Tote im Vulkan“, Emons, 384 Seiten, 15 Euro. E-Book: 11,99 Euro.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..