Die Single-Frau aus Sydney und der Stalker im Netz: Ashley Kalagian Blunt überzeugt mit ihrem Krimi-Debüt „Die Dahlienmorde“

Segel und Schirme in Sydney Foto: Bücheratlas/M.Oe.

Dicke schwarze Locken, eine zierliche Figur – Blumenhändlerin Reagan aus  Sydney hat eine verblüffende Ähnlichkeit mit Elizabeth Short. Das amerikanische Starlett, besser bekannt als die „Schwarze Dahlie“, wurde 1947 auf bestialische Art ermordet. Die Tat wurde nie aufgeklärt und diente 1987 dem amerikanischen Krimiautor James Ellroy als Vorlage für seinem Roman „The Black Dahlia“.

Erinnerung an einen historischen Mordfall  

Auch die Australierin Ashley Kalagian Blunt hat sich in ihrem bemerkenswerten Debüt „Die Dahlienmorde“ von dem spektakulären Fall inspirieren lassen. 70 Jahre nach der Entdeckung von Elizabeth Shorts zerstückeltem Körper wird in Sydney eine junge Frau auf die gleiche Weise getötet. Wenige Tage später folgt ein zweites Opfer. Beide Frauen sahen der „Schwarzen Dahlie“ erstaunlich ähnlich. Kein Wunder, dass auch Reagan um ihr Leben zu fürchten beginnt.

Die Psyche der Single-Frau steht ohnehin auf wackeligen Beinen. Als junges Mädchen ist sie von einem aggressiven Stalker verfolgt worden. Nach Jahren der Ruhe erhält sie plötzlich wieder Droh-Mails, deren Absender allein ihr Peiniger von damals sein kann. Im Netz wird sie als sexgierige Schlampe verleumdet. Es kursiert ein gefälschter Pornofilm, der sie in eindeutigen Posen zeigt.

Aktuell und vielversprechend

Allein ihr neuer Freund Bryce gibt Reagan Halt und Geborgenheit. Ihren Absturz in einen Strudel aus Angst und Verzweiflung kann jedoch auch er nicht aufhalten. Bald gerät sie selbst in Verdacht, etwas über die aktuellen Mordfälle zu wissen, und sogar ihre beste Freundin beginnt an ihr zu zweifeln.

Aslhey Kalagian Blunt ist mit „Die Dahlienmorde“ ein vielversprechendes und hochaktuelles Debüt gelungen. Eindrücklich weist die Autorin auf die Gefahren der Social-Media-Welt hin und schildert die Auswüchse, die der Missbrauch von KI haben kann. Eine neue Stimme aus Australien, von der wir hoffentlich bald mehr hören.  

Petra Pluwatsch

Ashley Kalagian Blunt: „Die Dahlienemorde“, dt. von Alice Jakubeit, Droemer, 384 Seiten, 17,99 Euro. E-Book: 14,99 Euro.

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