Kein Mangel an Verdächtigen: Satu Rämös Ermittlerin Hildur löst in „Das Grab im Eis“ einen kniffligen Fall mit Fleiß und Cleverness

Isländisches Eis Foto: Bücheratlas / M. Oe.

Ein Schuss peitscht durch die Stille der Winterlandschaft. Für Hermann Hermannsson brechen damit die letzten Sekunden seines Lebens an. „Auf seiner orangefarbenen Ski-Jacke war ein dunkler Fleck erschienen, der immer größer wurde. Alles war ganz schnell passiert, doch zugleich schien die Zeit sich auszudehnen.“ Erst Stunden später wird die Leiche des isländischen Lokalpolitikers gefunden, steif gefroren und mit Schnee bedeckt.

Vermögen durch Bestechung

Der 64-Jährige hatte viele Feinde in den Westfjorden, wie Kriminalermittlerin Hildur Runarsdottir bald feststellen muss. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Jakob soll sie den Mord an Hermannsson aufklären. Für die junge Ermittlerin aus Isafjördur, einer Kleinstadt im Westen Islands, ist „Das Grab im Eis“ bereits der zweite kniffelige Fall seit ihrer Rückkehr in ihre Heimatstadt. Im vergangenen Jahr erschien in deutscher Übersetzung der erste Fall der spannenden Krimireihe von Satu Rämö: „Die Spur im Fjord“ (HIER). Ein dritter Band, „Der Schatten des Nordlichts“, soll im Herbst 2024 folgen.

An Verdächtigen mangelt es nicht in Isafjördur. Hermannsson hatte jahrelang die Geschicke des abgelegenen Ortes bestimmt und sich durch Bestechung, Nötigung und Erpressung ein Vermögen ergaunert. Doch was hat sein Tod mit dem Schicksal einer ehemaligen Drogensüchtigen zu tun, die in Reykjavik ein armseliges Leben führt? Und steht der Fall womöglich in Zusammenhang mit dem Absturz eines Kleinflugzeugs wenige Tage zuvor? Der Pilot bezahlte für einen angeblichen Flugfehler mit seinem Leben.

Ein Krimi mit vielen Facetten

Hildur löst auch diesen Fall mit Fleiß und Cleverness, und das, obwohl sie mit eigenen Problemen zu kämpfen hat. Vor vielen Jahren sind ihre beiden kleinen Schwestern spurlos verschwunden, ein Unglück, das ihr Leben bis heute bestimmt. Welche Familientragödie hinter dem Verschwinden der Kinder steckt, ist eine Geschichte für sich.

Satu Rämö, in Finnland geboren und seit vielen Jahren auf Island zu Hause, führt die einzelnen Erzählstränge geschickt zusammen. Sie macht daraus einen solide gebauten, gut lesbaren Krimi mit vielen unterschiedlichen Facetten.

Petra Pluwatsch

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haben wirHildur – Die Spur im Fjord“, den ersten Band der Krimireihe von Satu Rämö, HIER besprochen.

Satu Rämö: „Hildur – Das Grab im Eis“, dt. von Gabriele Schrey-Vasara, Heyne, 368 Seiten, 16 Euro. E-Book: 12,99 Euro.

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