Das ist das Neue in der Kölner Literaturszene

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Die Drei vom Verein Literaturszene Köln: Bettina Fischer, Uwe Kalkowski und Paula Döring (von links) stellen ihr Projekt einer „Kölner Literaturnacht“ vor. Fotos: Bücheratlas

Das Schöne an einem „Jahresausklang“, wie ihn jetzt das Literaturhaus Köln begangen hat, ist ja, dass man sich einmal den Gesamtzusammenhang vor Augen führen kann. Also sagte Bettina Fischer, die Leiterin der Kölner Institution, am Großen Griechenmarkt: „Ich finde es großartig, dass sich in Köln so viel Neues rund um die Literatur entwickelt.“ Was nichts als richtig ist.

Von einigen Beispielen war sogleich und konkret die Rede. So stellten die Kölner Universität und die Kunsthochschule für Medien bei dieser Gelegenheit ihre Studiengänge zu „Theorien und Praktiken professionellen Schreibens“ beziehungsweise zum „Literarischen Schreiben“ vor. An der Uni kommen auf einen der 20 Studienplätze rund 80 Bewerber, sagten Christoph Hamann und Juliane Kreppel; da gehe es um die Arbeit am Text, aber auch um elementares Rüstzeug: Was ist eine Metapher (nun ja), was Tropen (schon schwerer) und was Metonymie (nun?). Auch an der KHM sei die Nachfrage groß, versicherte Juliana Kalnay, wenngleich sie keine Zahlen parat hatte; ein Clou der Ausbildung ist, dass Gastaufenthalte auf Burg Hülshoff bei Münster, dem Geburtsort von Annette von Droste-Hülshoff, möglich sind.

War’s das mit dem Neuen? Nein. Wer das Schreiben nicht mehr lernen muss, aber eine finanzielle Unterstützung zu schätzen weiß, der kann sich seit diesem Jahr um das neue Dieter-Wellershoff-Stipendium bewerben. Auch davon war beim Jahresausklang die Rede. Die ersten, die in den Genuss der Förderung kommen, sind Tina Ilse Maria Gintrowski und Joachim Geil.

Und noch mehr Neues. Seit April gibt es den Verein Literaturszene Köln, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, genau diese Szene „sichtbarer“ zu machen und einschlägige Lobby-Arbeit zu betreiben. Denn anders als andere Kunstsparten präsentierte sich die Literatur bislang einzelgängerisch. Damit soll es vorbei sein. Die erste Initiative in diese Richtung: Eine Kölner Literaturnacht wird es geben. Die Premiere am 4. Mai soll die ganze Stadt erfassen. Dass man noch für Anregungen und Unterstützung dankbar ist, unterstrichen der Vereinsvorsitzende Uwe Kalkowski, Stellvertreterin Bettina Fischer und Schatzmeisterin Paula.

Immerhin – schon gibt es viele Anmeldungen. Was ja nur eines bedeuten kann: Es entwickelt sich wieder etwas Neues.

Martin Oehlen

http://www.ksta.de

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