
Die virtuelle Welt kann ganz schön emotional sein. Jedenfalls fließen am Sonntag die Tränen bei der neuen Bachmannpreisträgerin Nava Ebrahimi, als sie das Votum der Jury vernimmt. Die Autorin – 1978 in Teheran geboren, in Köln aufgewachsen und in Graz lebend – ist zwar wie ihre Kolleginnen und Kollegen nicht im Studio anwesend, sondern nur zugeschaltet. Aber das mindert sichtlich nicht die Freude über den Hauptpreis des Wettbewerbs, den sie für ihre inhaltlich intensive und formal ambitionierte Geschichte „Der Cousin“ erhält.
Auch Dana Vowinckel, die jüngste Teilnehmerin, schlägt die Hände vors Gesicht, als sie den Deutschlandfunkpreis für ihre jüdische Familiengeschichte „Gewässer im Ziplock“ zugesprochen bekommt. Necati Öziri erhält dann gleich zwei Auszeichnungen für „Morgen wache ich auf und dann beginnt das Leben“: den Kelag-Preis und den Publikumspreis. Schließlich nimmt Timon Karl Kaleyta für „Mein Freund am See“ den 3sat-Preis entgegen – virtuell, wir sagten es schon.
Martin Oehlen
Zur Sache:
Insgesamt traten 14 Autorinnen und Autoren an, sieben aus Deutschland, fünf aus Österreich und zwei aus der Schweiz, darunter neun Frauen und fünf Männer.
Auf diesem Blog
sind Berichte von den drei Lesetagen, mit allen Einstiegen in die jeweiligen Texte und mit einigen Schaumkronen vom Disput der Jury (inklusive einem Dramolettchen), gibt es auf diesem Blog.
Tag 1 („Ach, das ist doch Quatsch!“) ist HIER zu finden,
Tag 2 („Sie haben mal wieder nicht zugehört“) HIER und
Tag 3 („Gehen Sie doch schon mal raus und machen Mittagspause“) HIER .
Liebe Petra, lieber Martin, ihr macht das alles so wunderbar! Ich frage mich nur, wollen wir eigentlich schlaft! Ganz liebe Grüße eure Barbara
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Liebe Barbara – vielen Dank fürs Lob! Und der Schlaf? Wird der nicht eh überschätzt? Herzlich grüßend, P. und M.
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